Friedrich weist anlässlich des vom BMBF veröffentlichten Berufsbildungsberichts darauf hin, dass die Ausbildungsquote im deutschen Maschinen- und Anlagenbau seit 15 Jahren bei über 6 % liege und den Mittelwert im Verarbeitenden Gewerbe von rund 5 % deutlich überschreite. Bei Unternehmen, die im VDMA organisiert sind, erreiche die Quote sogar 7,3 %. „Trotz enormen Ausbildungsanstrengungen, gelingt es unseren Unternehmen nicht, alle Ausbildungsplätze zu besetzen“, sagt der VDMA-Bildungsexperte. Die Folge: Es fehlen Fachkräfte.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften nimmt sogar weiter zu. Im Herbst 2017 stieg die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen aus dem Maschinenbau bei der Bundesagentur für Arbeit auf durchschnittlich 10 700, 50 % mehr als im Vorjahr. Tatsächlich sei die Fachkräftenachfrage höher, weil viele Betriebe kaum erwarteten, geeignete Mitarbeiter über die Arbeitsagenturen zu finden und nicht alle offene Stellen meldeten. „Die Nachfrage dürfte mindestens doppelt so hoch sein wie die offizielle Zahl der offenen Stellen“, schätzt Friedrich.
Nach Ansicht des VDMA-Bildungsexperten ist die duale Ausbildung das wichtigste Instrument, um den Fachkräftebedarf langfristig zu sichern. Er fordert deshalb eine Bildungspolitik, die vor allem die Mathematik und technische Bildung stärkt. Es sei Aufgabe der Schulen, die jungen Leute fit für die Ausbildung zu machen. Schulische Projekte der Unternehmen könnten, so Friedrich, nur eine Notlösung sein.
In zahlreichen Ausbildungsberufen gibt es aktuell mehr Ausbildungsplätze als Bewerber. Im Maschinenbau werden laut Bundesagentur für Arbeit am häufigsten Auszubildende für die Berufsgruppen Feinwerk- und Werkzeugtechnik, Technische Produktionsplanung und Energietechnik gesucht.