Unternehmen in der DACH-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) konzentrieren sich in puncto Innovationsmanagement häufig zu sehr darauf, bestehende Produkte und Services effizienter zu gestalten, anstatt neue Geschäftsfelder zu erschließen. Das fand die aktuelle Studie „Aus Innovation Werte schaffen“ heraus, die das Beratungsunternehmen Accenture in Auftrag gegeben hat.
DACH-Unternehmen wollen mit Innovationen meist nur Bewährtes absichern
Demnach liegt der Antrieb für Innovationen in Deutschland bei 72 % der befragten 260 Entscheider darin, Bewährtes zu sichern, anstatt Neues zu entwickeln und Veränderung auf technologischer, organisatorischer oder sozialer Ebene zuzulassen. Zu groß sei die Angst davor, Fehler zu machen oder ein Risiko einzugehen, so die Antworten der Manager.
„Deutsche Unternehmen schauen zu sehr darauf, was andere machen. Ideen zu übernehmen, kann kurzfristig Erfolg bringen. In Zeiten der Digitalisierung sind allerdings die Unternehmen erfolgreicher, die als erste am Markt sind und ihre Innovationen schnell in die Breite bringen – und das weltweit“, schlussfolgert Sigrid Stinnes, Innovation Lead bei Accenture für Deutschland, Schweiz und Österreich.
Innovationen sind Aufgabe für das Top-Management
Als größte Herausforderungen bezeichnen die befragten Manager die Etablierung einer Innovationskultur (61 %), aus Ideen echte Werte zu schaffen (59 %), die Koordination verschiedener Innovationsinitiativen (52 %) sowie die Begeisterung der Belegschaft für Innovation zu wecken (50 %).
Nur jedes dritte Unternehmen plant allerdings daraus abgeleitete Veränderungen im Management oder der Organisation. Dies ist jedoch die Voraussetzung, um Innovationen in konkrete neue Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle zu übersetzen.
Kunde steht bei Innovationen im Mittelpunkt
Für die große Mehrheit der befragten Unternehmen sind das Kundenerlebnis und der Kundennutzen Ausgangspunkt für ihre Innovationsbemühungen. So erklärten 87 % der Führungskräfte, dass dies für ihr Unternehmen das Leitmotiv sei. Essenziell ist dafür, die Kundenwünsche genau zu kennen. Immerhin 81 % der Unternehmen nutzen bereits systematische Datenmanagement-Tools für Absatz- und Bedarfsprognosen. Dennoch gelingt es nur etwas mehr als der Hälfte der Unternehmen, eine umfassende Sicht auf ihre Kunden zu bekommen, wie die Studie zeigt.