Die weltweiten Investitionen in den Energiesektor sind 2017 zum dritten Mal in Folge gesunken. Das geht aus dem „World Energy Investment Report“ der Internationalen Energieagentur (IEA) hervor. Dem Bericht zufolge gingen die Investitionen im Vergleich zum Vorjahr um rund 2 % auf insgesamt 1,8 Bio. US-Dollar zurück. Vor allem die Investitionen in erneuerbare Energien, die zwei Drittel der Stromerzeugungsausgaben ausmachten, waren 2017 mit einem Minus von 7 % rückläufig. Auch die Ausgaben für Energieeffizienz gingen 2017 gegenüber dem Vorjahr um 8 % zurück.
Der Stromsektor machte 2017 den größten Teil der Energieinvestitionen aus. Gestützt wurde der Bereich durch stabile Netzausgaben, die im zweiten Jahr in Folge die Öl- und Gasindustrie übertrafen. Gemäß aktueller Analysen der Weltenergieausgaben der IEA bewege sich der Energiesektor in Richtung einer stärkeren Elektrifizierung.
Anteil fossiler Brennstoffe an Investitionen wieder gestiegen
Dagegen sei der Anteil der fossilen Brennstoffe an den Investitionen in die Energieversorgung erstmals seit 2014 wieder gestiegen. Dabei blieb der Anteil der nationalen Ölgesellschaften an den gesamten Öl- und Gas-Upstream-Investitionen in der Nähe von Rekordhöhen. Ein Trend, der voraussichtlich auch 2018 anhalten wird, so die Einschätzung der IEA.
Die Stilllegung von alten Kernkraftwerken übertraf die der Neubauten, die Investitionen im Atomkraftwerk-Sektor sind 2017 auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren gefallen. Obwohl sie erst noch einen kleinen Teil des Marktes ausmachen, verzeichnen Elektrofahrzeuge heute einen Großteil des Wachstums der weltweiten Pkw-Verkäufe. Impulsgeber sind staatliche Kaufanreize, heißt es.
IEA rechnet auch 2018 mit niedrigen Investitionen in Ökoenergien
Die Aussichten für das laufende Jahr schätzt die IEA ebenfalls schlecht ein. Auch 2018 sei mit ähnlich niedrigen Investitionen in Ökoenergien zu rechnen, so die Befürchtung. (nu)