3 Mrd. Euro will die Bundesregierung für das Thema künstliche Intelligenz (KI) bis 2025 bereitstellen. Da China und die USA ein Vielfaches investieren, ist hierzulande der Privatsektor gefragt, damit Deutschland nicht abgehängt wird. Bislang sind 1,2 Mrd. Euro Venture Capital öffentlichkeitswirksam in 161 deutsche Start-ups geflossen, die KI als Kernelement ihres Geschäftsmodells ausweisen. Dies hat der Strategieexperte Appanion Labs in einer Untersuchung jetzt ermittelt.
102 der 275 identifizierten deutschen KI-Start-ups haben laut der Untersuchung in Berlin ihren Hauptsitz. Derer 50 verzeichnet München auf Platz zwei. Rund 41 % dieser Start-ups hätten aktuell keine Beteiligungsfinanzierung, gut ein Drittel eine Seed-Finanzierung und 20 % eine sogenannte „Early Stage“-Finanzierung. Knapp
5 % der KI-Start-ups befinden sich in einer Spätphasenfinanzierung oder haben bereits einen Exit hingelegt. Mit 21 Investments aktivster Geldgeber ist der High-Tech-Gründerfonds, gefolgt von Techstars (6), 42 CAP, Atlantic Labs, Plug and Play, Spin Lab sowie Target Partners (alle 5).
Der größte Teil des Risikokapitals ist in Finanzdienstleistungen geflossen (380 Mio. Euro), dahinter folgen Handel (130 Mio. Euro) sowie Transport und Logistik (91 Mio. Euro). Unterrepräsentiert ist das Thema industrielle Produktion. Aktuelle Projekte in diesem Bereich würden eher unter dem Radar laufen, obwohl in der fachlichen Ingenieurs-Expertise ein enormer Wettbewerbsvorteil liege. Zudem würden die Themen einen lokalen Absatzmarkt und ein etabliertes Partner-Ökosystem bieten.
Auf Investorenseite brauche es mehr Wagnisbereitschaft für Deep-Tech-Projekte, die durch längere Entwicklungsphasen hindurch finanziert werden müssten, heißt es weiter.
Der komplette Report der Untersuchung kann hier heruntergeladen werden.