Der letzte Jahreswechsel war für den deutschen Kunststoff- und Gummimaschinenbau eine Zäsur: Die zehnjährige Wachstumsphase ging zu Ende. Statt den erhofften 3 % Wachstum verbuchten die im VDMA organisierten Firmen ein Plus von 2 %. An die guten Vorjahresergebnisse werde 2019 mit Sicherheit nicht mehr angeknüpft, so der Branchenverband. Im Gegenteil: Im ersten Quartal gingen 10 % weniger Orders ein als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Da sich diese Entwicklung fortsetzen werde, rechnet der Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen mit einem Umsatzminus von 10 %.
Zum zyklischen Abschwung gesellt sich die hohe Verunsicherung im Automobilbereich. „Bei den Investitionen besteht hier gewissermaßen Stillstand“, weiß Thorsten Kühmann. Auch im Verpackungssektor, so der Geschäftsführer des Fachverbandes, werde der Einsatz von Kunststoffen immer stärker hinterfragt. Überdies hinterlässt der Handelskonflikt zwischen den USA und China Spuren. Die Lieferketten weltweit verschieben sich und verunsichern die Märkte spürbar. Auch der ungeklärte Brexit und die Staatsverschuldung Italiens wirken sich aus.
Derweil hat China mit 853 Mio. Euro die USA (820 Mio. Euro) als Absatzland an der Spitze abgelöst. 2018 wurden 19 % mehr Kunststoff- und Gummimaschinen in das Riesenreich geliefert. Zudem fertigten VDMA-Firmen für rund 500 Mio. Euro Maschinen vor Ort.