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Covid 19: Ucimu-Präsident Carboniero sieht alle Länder gefordert.

Corona-Krise in Italien: UCIMU-Präsident erneut im Interview
Massimo Carboniero erwartet Solidarität von den Europäern

Massimo Carboniero erwartet Solidarität von den Europäern
Massimo Carboniero, Inhaber des Maschinenherstellers Omera S.r.l. und Präsident von UCIMU-Sistemi per produrre, dem nationalen Verband der italienischen Hersteller von Werkzeugmaschinen, Robotern und Automationssystemen. Bild: UCIMU
Nach Schließung der italienischen Produktionen per Dekret vor elf Tagen nimmt Massimo Carboniero, Präsident des Werkzeugmaschinenbau-Verbands UCIMU-Sistemi per produrre, erneut Stellung zur aktuellen Situation. Er spricht über die Folgen, erklärt Hochfahrszenarien – und erwartet Solidarität von den Europäern.

Giuliana Acerbi
Fachjournalistin in Stuttgart

Signor Carboniero, per Dekret vom 22. März mussten nicht systemrelevante Betriebe ihre Produktion einstellen. Hatte dies auch einen Warenauslieferungsstopp zur Folge?

Zum Glück wurde uns noch eine Übergangszeit von drei Tagen bis zum 25. März gewährt. Wir konnten dadurch alle dringlichen Geschäfte, Montagearbeiten und Auslieferungen von Maschinen und Komponenten noch abwickeln. Das war sehr wichtig.

Welche Firmen sind davon nicht betroffen, gibt es Ausnahmen?

Ausgenommen sind die Bereiche, die als ‚wesentlich‘ erachtet werden, wie zum Beispiel die Lebensmittelindustrie, das Transportwesen oder die Produktion von Pharmazeutika und medizinischen Geräten. Die dafür erforderlichen Teile dürfen auch Zulieferer weiterhin fertigen, wenn sie dies beim zuständigen Präfekten melden.

Die Aussetzung wird bis zum 13. April ausgedehnt. Rechnen Sie mit einer weiteren Verlängerung?

Von Seiten von Regierung und Verbänden wird derzeit viel darüber debattiert. Meiner Meinung nach kann der Industriestandort Italien die Wirtschaft nicht länger als zwei bis drei Wochen lahmlegen. Deshalb gehe ich davon aus, dass die Produktion unter großer Sorgfalt und jeglicher Berücksichtigung der Arbeitsschutzmaßnahmen für die Gesundheit der Arbeiter und Angestellten nach dem 13. April wieder hochgefahren wird.

Wie lange wird es dauern, bis die Produktion vollständig wiederaufgenommen werden kann?

Sollten die Infektionen, wie prognostiziert, nächste Woche ihren Höhepunkt erreichen und dann spürbar absinken und dürfen die Betriebe am 14. April wieder öffnen – wie derzeit geplant – so könnte die Produktion sofort wieder in Gang kommen. Dafür sorgt die Entschlossenheit und Flexibilität, die italienische Firmen auszeichnet.

Befürchten Sie zukünftige Wettbewerbsnachteile für italienische Hersteller durch den Stillstand?

Bei einer Wiederaufnahme ab 14. April sehe ich keine schwerwiegenden Folgen. Sollte es länger dauern, besteht natürlich die Gefahr, Marktanteile an Mitbewerber zu verlieren.

Unterstützen Sie die Forderung des Ministerpräsidenten Conte nach sogenannten ‚Corona Bonds‘?

Meiner Meinung nach sind die ‚Corona Bonds‘ der richtige Weg aus der Krise. Hier zeigt sich, ob Europa wirklich eine Einheit ist. Bei dieser Pandemie handelt es sich nicht um strukturelle Probleme einzelner Länder, sondern um eine Krise, die alle gleichermaßen betrifft. Deshalb ist auch ein gemeinsames Agieren nötig. Es geht um das Wohl aller und nicht um Einzelinteressen.

Ist Ihre Firma ‚Omera‘ in Vicenza auch von der Schließung betroffen?

Gemäß Dekret wurde auch bei uns die Produktion eingestellt, alle anderen Bereiche wie Planung, Verwaltung und Verkauf sind weiter durch ‚Smart Working‘ aktiv und erreichbar. So haben wir auch in diesen Tagen Verträge mit ausländischen Partnern weltweit abgeschlossen. Unsere Kunden unterstützen und betreuen wir über ‚Fernarbeit‘.

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