Mittelstand schöpft Potenziale nicht aus

Die Chance, Energie und damit Kosten zu sparen nutzt laut der Umfrage die überwiegende Mehrheit des deutschen Mittelstands. So haben in den vergangenen zwei Jahren acht von zehn Unternehmen mindestens in einem Bereich Energieeffizienzmaßnahmen durchgeführt. Dabei konnten sie durchschnittlich Kosteneinsparungen zwischen 12 und 17 % erzielen.

Mit 94 % ist die Chemie- und Kunststoffbranche beim Thema Energieeffizienz am aktivsten, gefolgt von der Branche Metall/Stahl/Kfz und Maschinenbau (90 %). Bei den Maßnahmen dominieren derzeit Investitionen in technische Anlagen (59 %) und Gebäude (51 %). Mit 23 % wurden im Bereich der Energieerzeugung die wenigsten Effizienzmaßnahmen umgesetzt. Allerdings schlummern hier laut Umfrage gleichzeitig die höchsten Einsparpotenziale.

Interessant ist auch, dass nur etwa ein Drittel der Unternehmen, die Energieeffizienzmaßnahmen durchgeführt haben, auch Förderungen in Anspruch genommen haben. Den Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) der Bundesregierung kennt nur jedes fünfte Unternehmen, von Zuschüssen für Energieberatung weiß nur jeder zweite Mittelständler.

Unternehmen mit mehr als 50 Mio. Euro Jahresumsatz oder mindestens 250 Beschäftigten müssen bis zum 5. Dezember 2015 und danach mindestens alle vier Jahre ein Energieaudit durchführen. Sechs von zehn der betroffenen Unternehmen haben bereits mit ersten Maßnahmen im Rahmen des Energieaudits begonnen, primär mit der Feststellung der relevanten Datengrundlage sowie mit der Ermittlung von Potenzialen und Wirtschaftlichkeits- sowie Investitionsrechnungen.

Für die Umfrage hat das Marktforschungsinstitut GfK Media 1000 Geschäftsführer aus dem deutschen Mittelstand mit einem Jahresumsatz zwischen 500 000 und 125 Mio. Euro interviewt. •