Der deutsche Elektromobilitätsmarkt verbuchte im Vorjahr laut dem Branchenverband VDA mit einem Plus von 117 % das stärkste Wachstum im internationalen Vergleich. Die hiesigen Pkw-Hersteller positionieren sich dabei immer stärker. „Ihr Marktanteil bei E-Fahrzeugen lag bei 66 %, in den ersten beiden Monaten 2018 sogar bei 70 %, sagte VDA-Präsident Bernhard Mattes auf dem Future Mobility Summit in Berlin.
Unter den Top 10 der E-Neuzulassungen im Februar rangieren sieben deutsche Modelle. Einer Studie des Ifo-Instituts zufolge stammt weltweit jedes dritte Patent zur Elektromobilität und zum Hybridantrieb laut Mattes aus Deutschland. Auch beim automatisierten Fahren haben die deutschen Hersteller und Zulieferer die Nase vorn. Von ihnen stammt laut VDA fast jedes zweite globale Patent beim vernetzten und automatisierten Fahren. „Deutschland ist in diesem Bereich Patentweltmeister. In den nächsten drei bis vier Jahren investieren deutsche Hersteller und Zulieferer bis zu 18 Mrd. Euro in dieses Zukunftsfeld“, erklärte Mattes.
Aufholen müsse Deutschland bei der Ladeinfrastruktur. Derzeit gibt es hierzulande rund 11 000 öffentlich zugängliche Ladestationen, davon sind 560 Schnellladepunkte. Die Automobilindustrie investiert in eine öffentliche Ladeinfrastruktur: Zusammen mit dem amerikanischen Ford-Konzern installieren Daimler, BMW und Volkswagen ein Schnellladenetz an europäischen Autobahnen. Aus Sicht des VDA-Präsidenten sind jedoch weitere Anstrengungen nötig, um der Elektromobilität langfristig zum Erfolg zu verhelfen.
Die strategische Ausrichtung der inländischen Betriebe zeigt sich auch an deren Exportquote. Mehr als drei Viertel der hiesigen Pkw-Produktion geht ins Ausland. 2017 liefen weltweit 16,5 Mio. Pkw von ihren Bändern. Dies sei auch der Erfolg der heimischen Wertschöpfung, sagte Mattes.