47 % der deutschen Industrieunternehmen klagen über häufige oder sehr häufige Störungen und Fehler in ihrer Supply Chain. Zudem beurteilen nur 40 % der Manager die Abläufe insgesamt als sehr gut. Dies hat die Beratungsgesellschaft Emporias in einer im Juni durchgeführten Onlinebefragung ermittelt. Dafür befragte sie 104 Entscheider aus mittleren und großen Industrieunternehmen unterschiedlicher Branchen.
„Deutsche Industrieunternehmen gelten national und international als führend bei Innovation, Qualität und Effizienz. Das Supply Chain Management wurde in der Vergangenheit jedoch von vielen Unternehmen eher stiefmütterlich behandelt“, sagt Dr. Oliver Ohlen, Geschäftsführer von Emporias. Er verweist auf eine deutliche Steigerung des Unternehmenserfolgs, wenn Unternehmen die Abläufe ihrer Lieferkette optimierten.
Vor allem an Schnittstellen zwischen einzelnen Abteilungen und zu externen Partnern seien Verbesserungen nötig. Hier ist die Planung der Lieferkette und die Auftragsabwicklung häufig vergleichsweise komplex und Informations- und Kommunikationsprozesse laufen nicht immer reibungslos ab. Die Befragten sind sich dieser Problematik jedoch durchaus bewusst. Bei Optimierungen im Bereich von Schnittstellen könne die Lieferkette langfristig beruhigt und stabilisiert werden, ist sich Ohlen sicher.
Die Kostentransparenz wird darüber hinaus über alle Abschnitte hinweg nur von jedem dritten Manager als sehr gut bewertet. Die größten Unsicherheiten liegen hier in den Bereichen interne Logistik sowie Planung und Steuerung der Lieferkette. Die Lösung könnte eine abteilungsübergreifende Kostenmessung zur Ausrichtung aller Supply-Chain-Bereiche auf ein gemeinsames Ziel sein. Dieser Ansatz ermöglicht es, die Gesamtkosten auf die Verursacher umzulegen. Neue Industrie-4.0-Möglichkeiten könnten hier zudem für eine effiziente Kostenerfassung in der Supply Chain sorgen.