Von Januar bis einschließlich August haben die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer ihre Produktion laut Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) um real 3,2 Prozent erhöht. Für 2019 gehen die Verbandsvolkswirte von einer nachlassenden Dynamik aus. Erwartet wird ein Produktionswachstum von real 2,0 Prozent.
Als eine Ursache dieser nachlassenden Erwartung nennt der Branchenverband den Handelsstreit zwischen den USA und China. Insbesondere Firmen, die in China für den amerikanischen Markt produzieren, seien von den Strafzöllen auf breiter Front betroffen. „Der Handelsstreit sorgt aber auch insgesamt für eine wachsende Verunsicherung im Welthandel“, sagt VDMA-Präsident Carl Martin Welcker. „Noch haben wir das Ziel vor Augen, die Produktion im Maschinenbau in diesem Jahr um real 5 Prozent zu steigern, aber es wird von einem vormals gut erreichbaren zu einem ehrgeizigen Ziel“, so Welcker.
In ihrer Handelspolitik würden China und die USA laut VDMA in die falsche Richtung steuern: Während die USA mit Strafzöllen und der Drohung von extraterritorialer Rechtsanwendung den freien Handel beeinträchtige, stelle China unverändert eine von Staatseingriffen geprägte Wirtschaft dar, die sich der für die Marktwirtschaft nötigen Öffnung verweigere.
Der VDMA sieht daher die EU gefordert. Sowohl die Verhandlungen mit China über ein Investitionsabkommen als auch mit den USA über ein Freihandelsabkommen seien mit aller Kraft voranzubringen, denn der Handelsstreit zwischen den beiden weltgrößten Wirtschaftsmächten belaste den Maschinenbau in Deutschland zunehmend. Mit 21,5 Prozent aller Maschinenexporte aus Deutschland sind China und die Vereinigten Staaten immerhin die wichtigsten Einzelmärkte für die Maschinenbauer in Deutschland. (sc)