Im ersten Halbjahr 2018 erzeugten Solar- und Windkraftanlagen gemeinsam mehr Strom als jede andere deutsche Anlagenart. Gegenüber 67,8 TWh im ersten Halbjahr 2017 stieg die Menge auf 77,5 TWh an und überholte damit den erzeugten Strom aus Braunkohle (66,7 TWh). Diese Angaben haben Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE zusammengestellt.
Demnach speisten Photovoltaikanlagen in diesem Zeitraum 22,3 TWh in das öffentliche Netz ein, was einem Produktionsplus von 12,2 % gegenüber Vorjahr entspricht. Die maximale Solarleistung fand am 06.05.18 um 13 Uhr statt. Zu diesem Zeitpunkt setzte sich 50 % der gesamtdeutschen Stromerzeugung aus Solarenergie zusammen.
Die Windenergie produzierte im ersten Halbjahr 2018 55,2 TWh und lag so um 13,3 % über dem Vorjahreszeitraum. Sie war damit die zweitstärkste Energiequelle nach der Braunkohle (66,7 TWh) und lag vor der Steinkohle (36,5 TWh), Kernenergie (34,7 TWh) und dem Erdgas (19,7 TWh). Der Anteil von Onshore-Wind betrug etwa 83,5 %, der von Offshore-Wind etwa 16,5 %.
In Summe produzierten die erneuerbaren Energiequellen Solar, Wind, Wasser und Biomasse im ersten Halbjahr 2018 113 TWh. Dies entspricht einem Zuwachs um ca. 8,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil der Erneuerbaren an der öffentlichen Nettostromerzeugung, also dem Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt, lag bei etwa 41,5 %. Schließt man die Erzeugung zur rein industriellen Verarbeitung mit ein, also den Strom aus Kraftwerken in Betrieben im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden, sinkt dieser Wert auf ca. 38 %.
Weiterhin konnte im ersten Halbjahr ein Exportüberschuss von 22 TWh erzielt werden (-14 %) Die größte Abnehmer waren die Niederlande, Österreich, die Schweiz und Polen.