Der 5G-Länderindex vergleicht den Fortschritt des Netzstandards in 40 Ländern weltweit. Südkorea ist dabei klar führend – gefolgt von den USA. Ebenfalls sehr gut schneiden Australien, Katar, die Schweiz, Finnland, Spanien und die Vereinigten Arabischen Emirate ab. Frankreich und Deutschland fallen hingegen deutlich ab. Der Index basiert auf einer detaillierten Analyse der technischen Infrastruktur sowie der Vermarktung von 5G. Dazu wurden zwölf Kriterien wie zum Beispiel die Abdeckung mit Masten oder die LTE-Nutzung in jedem der Länder analysiert. Global sind mit dem neuen Standard ehrgeizige Ziele verbunden. Es wurden bereits verschiedene Anwendungsfälle erfolgreich getestet. Darüber hinaus wollen Telekommunikationsunternehmen neue Dienste bereitzustellen.
Weltweit sind „Hochgeschwindigkeitszugang für jeden Haushalt“ sowie zukünftige Unternehmensnetzwerke und digitale industrielle Ökosysteme wichtige Treiber, die den Fortschritt des 5G-Mobilfunkstandards am deutlichsten widerspiegeln. So verbessert 5G Fixed-Wireless-Access die Abdeckung von Haushalten mit Gigabit-Breitband, was etwa in den USA auch politisch stark gefordert wird. 5G ist für die nächste Stufe der Digitalisierung von zentraler Bedeutung und bietet Hochgeschwindigkeits- und Hochleistungsnetzwerke für industrielle Automatisierung, autonome Fahrzeuge, Robotik und künstliche Intelligenz.
5G würde Wirtschaftsstandort Deutschland deutlich stärken
Michael Opitz, Partner von Arthur D. Little: „Die Analyse stellt Deutschland kein gutes Zwischenzeugnis auf dem Weg zur Highspeed-Vernetzung aus. Das selbst ernannte Ziel, führend beim Standard 5G zu werden, ist noch sehr weit entfernt, obwohl dieser den Wirtschaftsstandort Deutschland deutlich stärken kann. Schon beim LTE-Standard hängt ja Deutschland international zurück. Zusätzlich ist die noch ausstehende Frequenzauktion und deren teilweise ungeklärter Status ein Hindernis. Bei vielen Industrie-Unternehmen laufen eigene 5G-Ambitionen auf Basis lokaler Frequenzen auf Hochtouren. Die Klärung noch bestehender Unsicherheiten bzgl. Grundstücksdefinition und der Definition von „größeren lokalen Gebieten“ sollte sehr zeitnah erfolgen, um kommunale oder land- und forstwirtschaftliche Anwendungen zu ermöglichen. Insgesamt kämpfen die Telkos noch damit, lukrative Geschäftsmodelle rund um den neuen Standard zu entwickeln, was durch die Vergabe lokaler Frequenzen an Industrie-Unternehmen nicht leichter wird.“