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Tortilla-Maschine gewinnt Gold-Manus

Kunststoff-Gleitlager: Manus Award zeichnet clevere und überraschende Lösungen aus
Tortilla-Maschine gewinnt Gold-Manus

Tortilla-Maschine gewinnt Gold-Manus
Eine Tortilla-Maschine, die 1800 Omlettes pro Stunde brät, hat den diesjährigen Manus Award gewonnen. Ihre Kunststoff-Gleitlager müssen mit einer heißen, fettigen Umgebung klar kommen, lebensmittelecht sein und chemischen Reinigungsmitteln standhalten (Bild: Igus)
Den kreativen Einsatz von Kunststoff-Gleitlagern zeichnet der Manus Award aus. Die technischen Lösungen sind effizient, wirtschaftlich und zum Teil überraschend. In diesem Jahr siegte eine Omelettemaschine. Auf den Plätzen folgten eine Mähscheibe und eine Handprothese. Einen Spezialpreis gab´s für einen emotionalen Roboterkopf.

Bereits zum fünften Mal wurde jetzt im Rahmen der Hannover Messe der Manus Award verliehen. Der Wettbewerb möchte mutige Anwendungen mit Kunststoff-Gleitlagern auszeichnen, die sich durch technische und wirtschaftliche Effizienz, Kreativität und überraschende Ergebnisse hervorheben. „Manus“ soll den Mut und die Tatkraft symbolisieren, in der Lagertechnik neue Wege zu gehen. Kunststoff-Gleitlager haben in den vergangenen beiden Jahrzehnten große Fortschritte gemacht und sich zum präzise berechenbaren, langlebigen Maschinenelement entwickelt. Quer durch alle Branchen machen sie heute Lösungen möglich, die scheinbare Gegensätze mit einander vereinen.

Der Gold-Manus ging in diesem Jahr an das spanische Unternehmen Carmelo Lagunas Escudero mit Sitz in Tudela. Ausgezeichnet wurde der Einsatz von Gleitlagern in einer Maschine, die eines der spanischen Nationalgerichte brät – die Tortilla de patatas. Die Bratmaschine schafft über 1800 Omelettes pro Stunde. Zum Einsatz in der heißen und fettigen Umgebung kommen Gleitlager aus iglidur Z, an Stellen mit direktem Lebensmittelkontakt Gleitlager aus iglidur A200. Da die Tortillas von beiden Seiten gebraten werden müssen, ist eine Drehung erforderlich. Mit Hilfe von pneumatischen Zylindern werden die Omelettes gestürzt. Auch diese Bewegung wird mit Produkten der Kölner Igus GmbH geführt. Diese Aufgabe übernehmen zwei DryLin OGA-Lineargehäuse auf einer unterstützten Edelstahlwelle. Diese Lösung eliminiert Ausrichtfehler. Wichtig ist hier auch die Beständigkeit der Bauteile gegen chemische Reinigungsmittel.
Den Silber-Manus verlieh die Jury der Produlex Unipessoal LDA aus Caminha in Portugal – für die neuentwickelte Mähscheibe Ulex Pro mit selbstschärfenden Klingen. Sie kann selbst Äste und dünne Baumstämme schneiden. Bisher konnten diese Klingen aus Sicherheitsgründen nicht in tragbaren Geräten verwendet werden. Es fehlte an mechanischen Teilen, die zugleich leicht und widerstandsfähig genug waren. Durch den häufigen Einsatz im Dreck und bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen sind die Anforderungen an die verwendeten Komponenten hoch. Zumal die Klingen auch mal auf Steine oder andere harte Gegenstände treffen. Gleitlager aus iglidur Q verbinden die Träger und die Klingenwelle der Mähscheibe.
Der Gewinner des Bronze-Manus passt besonders gut zum Titel des Wettbewerbs: Für Menschen, die mit dem Verlust einzelner Finger oder eines Teils der Hand leben müssen, gab es bislang keine befriedigende Prothesenlösung. Die Hand- und Fingerprothesen werden elektrisch bewegt und erlauben sehr realistische Bewegungsabläufe und damit völlig neue Möglichkeiten. Die große Herausforderung bei der Entwicklung lag darin, eine Lösung zu finden, die auf kleinstem Bauraum unter der Maßgabe eines funktionellen und ästhetisch anspruchsvollen Designs zu realisieren ist. Hier fand die Vincent Systems GmbH aus Weingarten eine Lösung, die die Jury überzeugte: Das Fingergrundgelenk wird dabei direkt über einen Getriebemotor bewegt, wobei das Mittelgelenk über eine federnde Verbindung mitgeführt wird. Alle an der Bewegung beteiligten Achsen werden durch Kunststoffbuchsen aus iglidur J gelagert, die aus einem Halbzeug gefertigt wurden. Insgesamt werden je Finger acht Lager verbaut, die die verschiedenen auftretenden Belastungen (statisch, impulsartig und oszillierend) zuverlässig aufnehmen.
Einen Sonderpreis erhielt die Archimedes Solutions GmbH, Berlin. Sie entwickelte einen Roboterkopf, der durch seine Mimik Emotionen zeigt und sein menschliches Gegenüber imitiert. Voraussetzung hierfür ist ein präziser Bewegungsablauf der einzelnen Gesichtszüge. Dafür müssen im Kopf des Roboters zahlreiche bewegliche Elemente untergebracht werden, die für den wartungsfreien Dauereinsatz besonders langlebig sind. Außerdem müssen die Antriebseinheiten für die Bewegung der Gesichtszüge mit einer minimalen Anzahl von Bauteilen robust und langlebig aufgebaut werden. Viele spielarme und kleine iglidur-Gleitlager – auf engstem Raum angeordnet – stellen hier die Schlüsselkomponenten dar.
Manus ist eine Gemeinschaftsinitiative von Igus, dem Kölner Polymerforscher und Hersteller von Kunststoff-Gleitlagern, sowie der technischen Fachzeitschrift Industrieanzeiger, der Fachhochschule Köln und dem Institut für Verbundwerkstoffe. hw
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