„Die Party ist noch nicht vorbei, aber man sollte nahe am Ausgang tanzen“, hat der Präsident des Verbands deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA), Carl Martin Welcker, die Lage des Maschinen- und Anlagenbaus in Deutschland kürzlich auf dem Maschinenbau-Gipfel in Berlin kommentiert.
Maschinenbau: Produktion 2019 erreicht voraussichtlich -2 % gegenüber Vorjahr
Laut aktueller Zahlen des Branchenverbandes verfehlt die Produktion ihr Vorjahresniveau um 1,6 % Der Auftragseingang liege um 9 % unterhalb des Vorjahres. So geht der VDMA für 2019 bereits von einem Produktionsvolumen von -2 % aus und prognostiziert für 2020 – „mit viel Optimismus“, so Welcker – ein Minus in gleicher Höhe. „Noch ist unklar, ob wir uns nur in einer konjunkturellen Schwächephase oder am Beginn einer echten Rezession befinden. Aber ein schneller Aufschwung ist definitiv nicht in Sicht“, sagte Welcker in Berlin.
Noch immer würde der exportstarke Maschinenbau vor allem durch Handelskonflikte der beiden wichtigsten Märkte USA und China sowie durch die Brexit-Verhandlungen belastet. Hinzu kämen gravierende Veränderungen wie der Strukturwandel der Automobilindustrie, neue Klimaschutzziele, aber auch Herausforderungen des digitalen Wandels.
Welcker fordert Bürokratieabbau
Politisch forderte Welcker unter anderem, Bürokratie abzubauen, um den Mittelstand zu stärken. Er nannte die nationale Umsetzung der europäischen Entsenderichtlinie, die beispielsweise eine notwendige, rasche Entsendung eines Monteurs in viele andere EU-Staaten fast unmöglich mache. Auch Genehmigungsverfahren für Industrieanlagen seien in Deutschland inzwischen „viel zu umständlich und zu langwierig“, wodurch neue Investitionen verhindert würden.