Der Rückgang des weltweiten Automobilabsatzes hat bereits in 2018 eingesetzt – lange vor Ausbruch des Coronavirus. Doch die Covid-19-Pandemie hat die bestehenden Herausforderungen noch verstärkt. In Deutschland sollen in diesem Jahr nur rund 3,4 Mio. Autos gebaut werden, so wenige wie seit 44 Jahren nicht mehr, so die Studie „Automobilbranche am Scheideweg“ der Beratungsgesellschaft Falkensteg. Sie analysiert die Herausforderungen der Branche im Kontext eines Marktausblicks bis 2024 mit einem Fokus auf die Zulieferindustrie.
Die Studie zeigt, dass die deutschen Zulieferer unter dem sogenannten Toxic Triple leiden. Der Begriff fasst die aktuelle Dreifachbelastung der Automotive-Zulieferer zusammen. OEMs geben den durch die Krise entstandenen Kostendruck an ihre Zulieferer weiter, während die Zulieferer bei gleichzeitig geringen Auftragsvolumina notwendige Investitionen in die Mobilität der Zukunft bewältigen müssen.
Bis Mitte 2018 waren die Volumina für stabil aufgestellte Zulieferer noch auskömmlich, um strategische Veränderungen herbeizuführen und die laufenden Einsparungsziele der Hersteller zu erreichen. „Nach Covid-19 ist die Produktion auf dem Stand von 1976. Auf dieser Basis und einer wahrscheinlich nur langsamen Erholung sind Investitionen in Richtung Elektromobilität und eine parallele Transformation des Produktionsnetzwerk nicht mehr zu finanzieren“, sagt M&A-Experte und Falkensteg-Partner Jochen Wierz.
Der Konsolidierungsdruck führe durch das Toxic Triple deshalb zu einem „Race for Survival“ unter den Zulieferern. Denn: Für die OEMs stellt sich die Frage, ob eine möglichst breite Lieferantenstruktur aufrechterhalten werden, oder ob eine Fokussierung auf leistungsfähige (große) Zulieferer mit signifikanten Economies of Scale erfolgen soll.
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