Apps auf Rezept! Die Digitalisierung schickt sich an, die Gesundheitsvorsorge zu erobern. Allerdings scheinen die digitalen Helfer ihre Nutzer nicht restlos zu überzeugen. Eine Patientenumfrage der Techniker Krankenkasse (TK) und der Uni Bielefeld zeigt: 37 % der Befragten nutzen täglich sogenannte digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA). Von deren Wirksamkeit seien aber nur 19 % überzeugt und 34 % gaben an, sie hätten nicht geholfen.
Deutschland ist das erste Land, in dem Ärzte Apps verschreiben können. Bis Ende Dezember 2021 sind bei der TK 19.025 Verordnungen für DiGA eingegangen. Am häufigsten verschrieben wurden Apps gegen Rückenschmerzen, Tinnitus und Migräne. Mit 66,5 %liegt der Anteil der Frauen bei den Nutzern deutlich höher als jener der Männer. Das Durchschnittsalter der DiGA-Nutzer liegt bei 45,5 Jahren. Bei unter 30-Jährigen und über 60-Jährigen wird deutlich weniger verschrieben.
Der Durchschnittspreis solcher DiGA stieg mit der Möglichkeit der ärztlichen Verordnung. Im März 2022 lag er laut dem Report schon bei 456 Euro. Doch nach einem Jahr der Kostenerstattung wurden einige dieser Apps wieder aus dem Leistungskatalog gestrichen – ihr Nutzen konnte nicht nachgewiesen werden.
Meine Freundin nutzt auch einen digitalen „Gesundheitsassistenten“. Kostenlos. Ihr Handy zählt ihre Schritte. Ich muss immer schmunzeln, wenn sie mir berichtet, sie sei heute zehnmal durch ihren Garten gerannt – sie hat einen seeehr großen Garten –, habe aber vergessen ihr Handy einzustecken… Jetzt müsse sie nochmal eine Runde drehen, weil die App noch nicht die vorgegebene Zahl an Schritten registriert habe…
Also, ich lass mich nicht von einer Software tyrannisieren. Ich hab da was viel Besseres! Analog. Diskret. Zuverlässig. Nicht nur beim Datenschutz. Mein Hund will bei jedem Wind und Wetter raus. Er sorgt dafür, dass ich genug Schritte zusammen bekomme. Und zur Belohnung schenkt er mir wahre, echte Liebe. Und die fördert mein Wohlbefinden und damit meine Gesundheit zusätzlich. (mw)