Der Mann auf dem Bild ist etwas ganz Besonderes. Er guckt etwas ratlos, klar. Er steht ohne Hemd und Hose da. Aber er verliert nicht seine Würde. Vielmehr blickt er nachdenklich auf den Bau, in dem seine Kollegen arbeiten. Unser Firmennachbar JW Froehlich hat ihn aufgestellt und ich hab ihn dort, über der Straße, entdeckt. Vielleicht haben sie ihn auch eingestellt, ich weiß nichts über ihn. Aber auf jeden Fall bin ich den Nachbarn total dankbar. Denn auf ihn ist Verlass. Er steht immer da, auch wenn er schon etwas Rost angesetzt hat – klar, unter den Bedingungen, aber was solls. Er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Und wenn bei uns hier wieder die Hölle los ist in der Bude, der Server in die Knie geht, der Chef Ärgerliches erzählt, kurz vor Schluss ein Medienprojekt platzt, die KollegInnen spinnen und, ach was, einfach bescheuerte Entscheidungen fallen. Ja dann, dann nehm ich mir eine Auszeit und geh rüber, zu Froehlich. Wir blicken uns an. Er weiß schon, was los ist. Wir müssen nichts sagen. Und ich weiß schon, was er denkt. Alles klar. Irgendwann frage ich ihn mal, wie er heißt. Und wenn bei uns wieder mal eine Stelle frei wird, dann gehe ich höchstpersönlich zur Personalabteilung und schlage ihn vor und knalle seine Bewerbungsunterlagen auf den Tisch. Denn so einen könnten wir gebrauchen. os
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Das bisschen Rost
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