Dieser Tag wird genauso geliebt wie er gefürchtet wird. Politisch inkorrekt würde es heißen: Dieser Tag wird von Romantikern (Frauen) geliebt und von ihren pragmatischen Weggefährten (Männern) gefürchtet. Über die Rollen- und Geschlechterverteilung dieser Aussage lässt sich streiten. Wenn es um jenen Tag Mitte Februar geht, ist jedoch eines sicher: Ins Leben gerufen wurde er nicht etwa aus dem selbstlosen Wunsch heraus, unsere grausame Welt zumindest für kurze Zeit in rosarote Watte zu hüllen. Vielmehr reiht er sich, dank findiger Blumen- und Schokoladenindustrie, wunderbar in das kapitalistische Gerüst unserer Gesellschaft ein. Da wird geworben, was das Zeug hält. Was soll man auch anderes machen, in dieser dunklen Jahreszeit, so ganz abseits des Weihnachtsgeschäfts und der ersten Frühlingsgefühle. Auch nicht verwunderlich, dass andere Branchen das Liebesspiel nicht dem Glück überlassen. McDonald‘s etwa bietet Verliebten ein spezielles Drei-Gänge-Menü an, das romantischer nicht sein könnte: Im bekannten Fast-Food-Ambiente kann man im britischen Newcastle unter stimmungsfördernden Neonlichtern und umgeben vom exquisiten Duft alten Frittieröls all das genießen, was das Goldene M ohnehin im Angebot hat. Das Besondere? Vielleicht einer der Auserkorenen zu sein, die einen Platz ergattern konnten. Schnell essen sollte man jedoch schon, das Menü darf nicht länger als eine Stunde dauern, die Nächsten warten. In diesem Sinne: ♥ ♥ ♥ (df)