Gemäß der Bauernregel, wonach eine Kuh muh, viele Kühe aber Mühe machen, rückt für Milchbetriebe die Möglichkeit staatlich subventionierter Kurzarbeit in weite Ferne. Das liebe Vieh bringt den Landmann demnächst an die Grenze seiner Belastbarkeit. Klimaschützer stufen das Rindvieh durch dessen übermäßigen Ausstoß von CO2 als äußerst umweltschädlich ein. Die Wiederkäuer rülpsen große Mengen Methan aus, ein am Klimawandel beteiligtes Treibhausgas. Alle Welt erwartet nun, dass der Landwirt schleunigst Gegenmaßnahmen ergreift. Will er seine Marktchancen in der Nach-Corona-Zeit nicht nur halten, sondern auch erhöhen, muss er sich jetzt als Umweltheiliger stilisieren. Die Lösung dazu naht aus London. Das britische Start-up Zelp (Zero Emissions Livestock Project) hat eine an die Kuhnase angepasste Gummimaske entwickelt. Der Nasenschutz leitet per solarbetriebenen Ventilatoren die Ausatmungen der Tiere in eine kleine Kammer und wandelt mithilfe chemischer Prozesse das Methan in Kohlenstoffdioxid um. Allein das Anlegen des Wearables steigert das Arbeitspensum des Landwirts ins Unermessliche. Immerhin versichert der Kuhmaskenanbieter, dass die Tiere auch mit Maske ungestört ihren enormen Durst stillen können. Wer also glaubt, nur der Mensch könne sich in Zeiten der maskenpflichtigen Corona-Pandemie kräftig einen hinter die Binde gießen, unterliegt einem großen Irrtum. dk