Mit Beschimpfungen wie dusselige Kuh, blöder Hund, fette Sau oder dummes Huhn sollten wir uns zurückhalten. Zumindest das Federvieh scheint in seinem walnussgroßen Oberstübchen besser ausgestattet zu sein, als manche Zeitgenossen, die sich mit Tiernamen gegenseitig zur Sau machen. Die italienische Forscherin Lori Marino hat herausgefunden, dass ein Huhn zu logischen Schlussfolgerungen fähig sein soll, die Kinder erst mit etwa sieben Jahren meistern. Es soll ja Menschen geben, die über dieses Stadium nie hinausgekommen sind. Zudem können Küken rechnen: Die frisch geschlüpften Tiere sollen große von kleinen Mengen unterscheiden können, wie Tests mit gelben Plastikeiern gezeigt haben. Auch soll ein Huhn über ein gewisses Maß an Selbstkontrolle verfügen. So ist es laut den Forschern in der Lage, für besseres Futter den Schnabel zu halten und nicht gleich gierig loszupreschen. Sympathisanten gewisser Parteien und Bewegungen stünde solches Verhalten gut zu Gesicht. Allenfalls die Sau und der Hund verschaffen den tierischen Ausrastern eine andere Bedeutung, wenn aus ihnen Bewunderung spricht. Wem ein „Du Saukerl“ entgegen schallt oder die bayerische Titulierung „A Hund is er scho“, kann sich als Schlitzohr geehrt fühlen. Ob bald ein „cleveres Huhn“ dabei sein wird, ist zu bezweifeln. Wer will schon ein Huhn sein und die damit verbundene Grippe erben. dk
Teilen: