Es ist weit gekommen mit uns. So weit, dass man die Faulheit neu erfinden muss. Ja, Sie lesen recht. Das haben gestandene Ingenieure getan. Forscher am Georgia Institute of Technology haben einen Roboter entwickelt, der sich sehr gemächlich bewegt und vor allem viel rumhängt. Denn der „SlothBot“ ahmt Faultiere nach. Er bewegt sich nur, wenn nötig, etwa um ein Sonnenplätzchen zu finden, an dem er seinen Akku über die Solarzellen aufladen kann. „SlothBot versteht Langsamkeit als Konstruktionsprinzip“, sagt Magnus Egerstedt, Professor in Georgia.
Sie schütteln den Kopf beim Lesen? Tja langsam, es liegt auch an Ihnen, dass wir faule Roboter brauchen. Sie müssen doch auch immer etwas tun, oder? Der „SlothBot“ soll zum Beispiel die Orchideenbestäubung in Südamerika beobachten. Hätten Sie die Geduld dafür? Na eben. Als Vorbild musste deswegen das Faultier herhalten. Getriebene sind wir. Bei uns im Süden hat das früh angefangen. Deswegen hat unser Ur-Comedian Willy Reichert schon in den 60ern gesungen: „Auch mal nix tun können, muaß der Mensch noch fertigbringen.“ Wer Schwäbisch versteht, sollte sich’s ruhig mal anhören … Aber vielleicht ist es noch nicht zu spät für uns, für Sie auch nicht. Schauen Sie doch mal dem „SlothBot“ zu, wie er hier Orchideen beobachtet, am besten zehnmal hintereinander. Und blenden Sie im Geiste den smarten Professor aus, der auch keine Ruhe hat. Aaaah, tut das gut, gell, ooohh, noch einmal, aaahh … os