Werbung wirkt. Wer kennt sie nicht, die leidigen Ohrwürmer aus dem Radio von Bau- oder Elektromärkten oder die bildhaften Sprüche zu Zigarettenmarken oder Dating-Apps, die uns von Werbetafeln entgegenleuchten. Auch mancher Mitarbeitende in der Unternehmenskommunikation oder im Marketing in der produzierenden Industrie weiß mit diesen psychologischen Effekten zu spielen.
„Alle elf Sekunden verliebt sich ein AGV in (hier würde der Anbieter stehen).“ Bei dieser Überschrift, die für das induktive Laden und die elektrisierende Beziehung zwischen dem fahrerlosen Transportsystem und dem Energiesystem wirbt, assoziiert doch jeder sofort die originäre Aussage einer bekannten Dating-Plattform. Es funktioniert. Schließlich ist das ein positiv besetztes Beispiel. Es gibt auch genug nervtötende und abstruse Fälle, mit denen man lieber nicht in Verbindung gebracht werden möchte. Ich bin etwa auch auf einem Mailverteiler gelandet, der mich anlässlich des nationalen „Pink Day“ vom pinken Lebensgefühl in Form attraktiver Leasing-Angebote eines Fahrzeugs zur „Feier der Frau“ überzeugen wollte. Ob das im Zuge der heiß diskutierten Gender-Debatte eine clevere Marketing-Aktion war… Hier setze ich gerne ein Fragezeichen.
Im Vergleich dazu ist das Spiel mit der Liebe in Pandemiezeiten mit Blick auf soziale Distanz natürlich ein reizvolles. Werbetexter arbeiten ja psychologisch meist erfolgreich, indem sie Sehnsüchte wecken. Mit einem blechernen Transportmaschinchen lässt sich jedoch so schwer menschliche Nähe ersetzen. Stattdessen empfehle ich Kuhkuscheln. Das gibt es wirklich. Ein Hof im oberbergischen Südkreis lädt mit seinem Kuschel-Team aus neun Kühen und Ochsen zum Schmusen als wohltuenden Ausgleich zum Berufsalltag ein. Garantiert maskenfrei – also die Kühe natürlich. (nu)
Hier geht es zu einem Anbieter: www.sissykuhkuscheln.de
