Spannend, andersartig, nicht immer verständlich für Laien, teilweise verstörend oder mit Aha-Effekt: So sehen viele – auch ich – Kunstprojekte. Eines im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg ist mir jüngst ins Auge gestochen. Dort startet im November die „Schule der Folgenlosigkeit: Übungen für ein anderes Leben“. Darin stellt Friedrich von Borries Fragen, etwa: Wie sähe ein Leben aus, das – im ökologischen, aber auch im virologischen Sinne – möglichst folgenlos bleibt? Könnte Folgenlosigkeit ein neues regulatives Ideal werden? Welche Auswirkungen hätte ein solches Streben auf die materielle und immaterielle Gestaltung unseres Alltags, auf die Wirtschafts- und Sozialordnung oder auf die Art, wie wir miteinander umgehen? Der Künstler möchte in einem eigens eingerichteten „Selbstlernraum“ Besuchern die Möglichkeit geben, eine neue Perspektive auf Nachhaltigkeit zu erlangen, indem sie Entscheidungen abgeben, ihre Hände in Unschuld waschen oder sich im Nichts-Tun üben. Vorab können sich Interessierte bis zum 15. September 2020 für ein Stipendium für besagtes Nichtstun bewerben. Drei Stück, jeweils mit 1.600 Euro dotiert, sind zu vergeben. Vorkenntnisse werden nicht gefordert. Nach der großräumigen Lockdown-Phase angesichts der Corona-Pandemie haben sich die Meisten ja bereits im ruhigen Darben üben können. Aber Moment mal, wenn ich nichts tue, kann ich ja auch keine Bewerbung abschicken… nu
Mehr Informationen und die Unterlagen zur Bewerbung finden Sie hier: www.mkg-hamburg.de/de/ausstellungen/schule-der-folgenlosigkeit