Zu Hause assistiert mir jetzt Alexa. „Rolladen runter!“ brülle ich und lasse ein „Schalte das Radio ein!“ folgen. Der Kasernenton ist wichtig in der Kommunikation mit Sprachassistenten. Da die meisten weiblich sind, könnte der Sprachroboter durch ständiges Dazulernen aber einen Wortschatz entwickeln, der meinen bei weitem übertrifft. Doch wer will sich schon mit einer künstlichen Intelligenzbestie umgeben, die alles weiß. Als mich Alexa ermahnte „Vergiss nicht den Geburtstag deiner Frau!“, beschloss ich, das Kapitel Robotersprache zu beenden. Dass ich heute ohne einen Laut von mir zu geben Rollläden wie von Geisterhand bewege und nicht mehr „Tür zu!“ quer durch die Wohnung brülle, liegt an meinen neuen Tattoos. Informatiker der Saar-Uni haben elektronische Tattoos aus leitfähigem Kunststoff entwickelt, der sich selbst um Fingerknöchel legen lässt. Ein E-Tattoo an der Innenseite eines Zeigefingers stellt auf Berührung mit dem anderen Finger das Radio an. Markante Körperstellen, um Geräte intuitiv zu steuern, gibt es viele. Träger zahlreicher echter Tattoos seien aber gewarnt. Das E-Tattoo hebt sich von diesen kaum ab. Der Frust könnte ins Unendliche gehen, wenn nur jedes zehnte Tattoo als berührungsempfindliche Eingabefläche funktioniert und sich die Wohnungstür nicht sofort öffnet. Immerhin könnte sich der Lotse durch die Tattoo-Landkarte via Handy dazuschalten. Siri wird geduldig die richtige Körperstelle fürs Türöffnen nennen. dk