Wer künftig in den Sommerferien
in Urlaub fährt, braucht neben starken Nerven auch einen dicken Geldbeutel. Die öffentliche Hand scheut bekanntlich weder Mittel noch Wege, um zu Geld zu kommen, wo immer sich dies ergibt. Der Wegezoll, heute Mautgebühr genannt, wird für Lkw längst erhoben, bei Pkw dürfte es in den nächsten Jahren möglich werden. Jetzt, in der Ferienzeit, wo sich auf den bundesweiten Straßen die Blechlawine Trilliarden Kilometer weit staut, fokussiert sich die Begehrlichkeit der Steuereintreiber auf ein weiteres Objekt der Begierde: Immer wenn das Thema Staugebühr durchs EU-Parlament wabert, findet diese weitere Straßenbenutzungsabgabe den ungeteilten Beifall der Fiskaljünger in den Mitgliedsstaaten der EU. Wer mehr steht als fährt, so die Überlegung, soll mehr als nur mit seiner Zeit bezahlen. Der Eintritt in einen Erlebnispark ist schließlich auch nicht gratis. Der urlaubende Mensch, der Anfang und Ende seiner Freizeit im Verkehr verplempert und die Straßen versperrt, sollte sich nicht wundern, wenn auf seiner Route eine Autobahnbaustelle auf die nächste folgt. Alles, was in naher Zukunft Extrastopps erzeugt, füllt den Staatssäckel. Da ist selbst zäh fließende Vernunft außer Kraft gesetzt. (dk)