Nach erfolgreichem Start auf der Materialica 2004 präsentiert sich der Schauplatz Nano erstmals den Besuchern der Hannover Messe. Er soll eine Plattform für Information und Diskussion über Fortschritte in der Nanotechnologie sein.
Schauplatz Nano (Halle 15/E 52), so nennt sich die erstmals auf der Hannover Messe veranstaltete Sonderschau Nanotechnologie im Rahmen der führenden Leitmesse Micro Technology in den Hallen 14 und 15. „Ziel des Gemeinschaftsstandes ist es, zu zeigen, dass die Nanotechnologie den Elfenbeinturm der Grundlagenforschung verlassen hat und auf dem Sprung in die industrielle Anwendung ist“, erklärt Ronald Beiersdorff, der das Konzept maßgeblich gestaltet hat.
Der Geschäftsführer der Beiersdorff GmbH in München hat den Schauplatz Nano schon im letzten Herbst anlässlich der Materialica 2004 in München erfolgreich aus der Taufe gehoben. In der Hannover Messe sieht er die ideale Plattform, die breite Industrie über das Thema Nanotechnologie in der Anwendung zu informieren. „Wir erwarten von der Kooperation mit der Beiersdorff GmbH eine breit gefächerte Präsentation des Themas Nanotechnologie“, unterstreicht Manfred Kutzinski, Projektleiter der Hannover Messe, die Motivation der Deutschen Messe AG zu diesem Schulterschluss. Der Schauplatz Nano werde die Besucher umfassend informieren und einzelne Unternehmen als Teil eines Netzwerkes zeigen.
Viele sehen in der Nanotechnologie eine der wichtigsten Zukunftstechnologien des 21. Jahrhunderts. Aber vielen gilt sie auch noch als ausgesprochen visionär. Da reichen die Phatasien vom Nano-U-Bot im menschlichen Körper bis hin zum selbst replizierenden Nanoroboter. Doch die Realität sieht ganz anders aus. Denn fast unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit hat sich die Nanotechnologie als Markt etabliert. Mit Produkten, die auf Nanotechnologie beruhen, werden nach Angaben des Forschungszentrums Karlsruhe schon heute weltweit rund 30 Mrd. Euro umgesetzt.
„Die Nanotechnologie ist dank ihrer Querschnittsfunktion inzwischen ein Thema von großer wirtschaftlicher Relevanz. Der Markt für Nanotechnologie und Nanomaterialien wächst rasant“, bestätigt Dr. Alfred Oberholz, für die Forschung zuständiges Vorstandsmitglied der Degussa AG in Düsseldorf, die bei Metallen, Metalloxiden und Kohlenstoff in Nanoform eine führende Position einnimmt. Besonders interessant dabei ist, dass in vielen Fällen extreme Einsparungen bei Gewicht, Volumen, Rohstoff- und Energieverbrauch möglich sind. In diesem Sinne ist die Nanotechnologie eine Chance, Ökologie und Ökonomie zu verbinden.
Auf dem Schauplatz Nano wird den Besuchern ein Gesamteindruck über heute bereits vorhandene Anwendungen, aber auch über aktuelle Forschungen im Bereich der Nanotechnologie geboten. Konzentriert auf einer Fläche von rund 500 m² zeigen die Aussteller ihre Lösungen aus der Nanotechnologie zu Anwendungsfeldern wie Life Sciences, Werkzeuge, Elektronik sowie Materialien und Oberflächen im Rahmen eines thematisch klar positionierten Umfeldes. „Ein weiterer Schwerpunkt sind die Aus- und Weiterbildung und die Forschung in diesem spannenden Arbeitsgebiet“, ergänzt Beiersdorff.
Neue Kontakte mit Herstellern und Experten können bei einem Gespräch in der Schauplatz-Lounge geknüpft werden. Laut Veranstalter werden die Besucher umfassend darüber informiert, wie sie nanotechnologische Verfahren gewinnbringend in ihre Produktionsprozesse einbetten können, um ihrem Unternehmen Modernität und einen deutlichen Wettbewerbsvorteil zu sichern.
„Ziel des Schauplatzes ist es, weiterverarbeitenden Branchen sowie Endanwendern Anwendungen aus dem Bereich Nanotechnologie zu zeigen und darüber aufzuklären“, unterstreicht Beiersdorff das Konzept. „Die Messebesucher sollen über Möglichkeiten, eventuelle Risiken und den aktuellen Stand der Nanotechnologie umfassend informiert werden. Der Industrieanzeiger als Medienpartner des Schauplatz Nano wird diese Zielsetzung in seinen Berichten begleiten. lb
Markt für Nanotechnologie wächst rasant
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