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Ausbildung mit Praxisbezug

Kawasaki-Roboter halten Einzug in die Schule
Ausbildung mit Praxisbezug

An der Herwig-Blankertz-Schule in Wolfhagen wurde ein anspruchsvoller Plan nach drei Jahren Projektierungszeit in die Tat umgesetzt. Den Schülern steht jetzt eine voll automatisierte Roboteranlage zu Ausbildungszwecken zur Verfügung.

Am Anfang stand die Vision, die Ausbildung an der Herwig-Blankertz-Schule in Wolfhagen attraktiver zu gestalten und den modernen Ansprüchen der Industrie gerecht zu werden. Besonders für die Ausbildungsberufe zum Industrie-, Zerspanungs-, und Werkzeugmechaniker sollten neue Lerninhalte aufgegriffen und in den Ausbildungsplan integriert werden. Die Aufnahme neuer Ausbildungsberufe musste ebenfalls berücksichtig werden. Die Ideen wurden konkreter und so entstand der Plan, eine Fertigung mit Automatisierungskonzepten zu verknüpfen und fest an der Schule zu installieren. Die Ausarbeitung des Gesamtkonzepts bis zur Vergabe nahm knapp drei Jahre in Anspruch. Die Bedürfnisse der unterschiedlichen Berufsfelder mussten in einem Konzept integriert und realisiert werden. Das Resultat kann sich sehen lassen und erfüllt die Projektleiter Michael Schumacher, Horst Tröller und Klaus Kreuter mit Stolz.

Die Anlage steht in den neuen Räumlichkeiten der Schule, die wiederum in der alten Pommern-Kaserne in Wolfhagen untergebracht sind. Unter dem Schleppdach der ehemaligen Panzerhalle befinden sich die elegant integrierten, neuen Gebäude der Schule. Unterrichtsräume und Labors reihen sich aneinander und beherbergen die verschiedenen Bereiche. Hell, behindertengerecht, modern und funktionell sind die Merkmale, die gleich ins Auge fallen. Durch Glastüren gelangt man in die einzelnen Unterrichtsräume. In einem der Labore befindet sich die neue Automatisierungsanlage. Diese besteht aus einer vollautomatischen Stanzpresse des Herstellers Alphatec und einem Industrieroboter vom Typ FS006L von Kawasaki, der die Anlage bedient und die verschiedenen Bereiche verknüpft. Zusätzlich befindet sich im Labor ein Theoriebereich mit sechs PC-Arbeitsplätzen.
Die Anlage ist in drei Bereiche aufgeteilt, die über eine Verfahrachse miteinander verbunden sind. Der Roboter lässt sich auf diese Weise in allen Bereichen individuell nutzen. Im Bereich 1 befinden sich eine Presse sowie der Be- und Endladebereich, der Bereich 2 ist für die Ablage gestanzter Teile reserviert. Im dritten Bereich wird Basiswissen vermittelt, sprich die Programmierung und Handhabung des Roboters. Um die Möglichkeiten der Anlage besser zu nutzen ist der Bereich 3 zusätzlich mit einem Wechselbahnhof mit verschiedenen Greifwerkzeugen ausgestattet. Alle Bereiche können über moderne Sicherheitstechnik miteinander verbunden oder getrennt werden. Es handelt sich dabei um eine Kombination aus Lichtgittern und elektrischer Verriegelung von Schutzgittern. Im Bereich 2 lassen sich zusätzlich Sonderprojekte simulieren, die über eine Schnittstelle mit der SPS verknüpft werden. Diese Projekte werden im jeweiligen Schwerpunktlabor vorbereitet und im Automatisierungslabor mit dem Roboter und der SPS verknüpft. Die notwendige Programmierung wird vorab offline durchgeführt.
An den sechs PC-Arbeitsplätzen werden Roboterprogramme simuliert und Applikationssaufgaben programmiert. Die Schüler können Aufgaben in der Theorie vorbereiten und sofort am Objekt ihre Versuche testen. Theorie und Praxis gehen Hand in Hand. Zudem lassen sich Anlagenzustände über einen Beamer anzeigen und im Unterricht diskutieren. Installiert wurde die Simulationssoftware PC-Roset von Kawasaki, mit der sich alle Roboter-Kinematiken simulieren und programmieren lassen. Somit lassen sich bereits im Vorfeld Störkonturen ermitteln und Taktzeitanalysen durchführen. Die fertigen Programme werden auf Fehler hin untersucht und notwendige Korrekturen durchgeführt. Fertige Roboterprogramme werden in die Robotersteuerung übertragen und getestet.
Die Technik von Kawasaki ist ein zentraler Bestandteil der Lehre. Der Roboter ist in allen Bereichen der Anlage eingebunden und liefert viele Möglichkeiten für unterschiedliche Berufsbilder. Diese reichen von der Mechanik über die Elektrik bis hin zur Programmierung. Über die Simulationssoftware wird der theoretische Teil der Lehre aufgewertet und komplettiert. ub
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