Fremdrost kann Edelstahlverschraubungen dauerhaft schädigen. Edelstahl-Werkzeuge, hergestellt in speziellen Verfahren, beugen dem Phänomen vor.
Auch wenn Edelstahl allgemein als rostfrei gilt, müssen bei der Verarbeitung Vorkehrungen getroffen werden, um so genannten Fremdrost zu vermeiden. Dieses Phänomen entsteht durch fest haftende Partikel normalen Stahlwerkstoffs auf der Edelstahloberfläche, die sich in Rost umwandeln. Diese Partikel entstehen meist aus dem Abrieb von Werkzeugen aus herkömmlichem Stahl.
„Werden bei der Verarbeitung von Edelstahl Fehler gemacht, zum Beispiel falsche Werkzeuge verwendet, so werden die Vorteile des Werkstoffs ad absurdum geführt“, verdeutlicht Martin Strauch, Geschäftsführer der Wera Werk Hermann Werner GmbH & Co. KG in Wuppertal. Der Werkzeugspezialist bietet für diese Anwendung jetzt Schraubendreher, Bits, Halter und Winkelschlüssel aus Edelstahl an. So verfügt zum Beispiel der Schraubendreher Kraftform-Stainless als neues Modell über eine spezielle Klinge aus Edelstahl. Durch ein besonderes Vergütungsverfahren, das so genannte Vakuum-Eishärten, weisen die neuen Schraubwerkzeuge für Anwendungen, die in die Schraube greifen, die erforderliche Härte und Verschleißfestigkeit auf. Dies war – so der Hersteller – bisher nicht möglich, so dass es Edelstahl-Schraubendreher bisher lediglich für Spezialanwendungen wie in der Medizintechnik gegeben habe.
„Wozu viel Geld für Edelstahlschrauben ausgeben, wenn durch die Verwendung von normalen Werkzeugen die gewünschten Vorteile gefährdet oder zerstört werden?“, fragt Wera-Chef Strauch. Denn die Folgen reichen von einer offensichtlich minderwertigen Optik bis hin zu Lochfraß mit erheblichen Sicherheitsmängeln. Besonders gefährdet sind alle Werkzeuge, die in die Schraube greifen. Im Gegensatz zu Werkzeugen, die um die Schraube greifen, unterliegen sie einem erhöhten Verschleiß. tv
Teilen: