Eines sollte man nie machen mit den Menschen aus Ostwestfalen-Lippe: sie unterschätzen. Diese Erfahrung musste dieser Tage auch der deutsche Rekordmeister Bayern München machen. Duell David gegen Goliath, das Ergebnis ist bekannt: Der Underdog Arminia Bielefeld schickte die Bayern mit einer Niederlage nach Hause.
So geht es auch zuweilen im Wirtschaftsleben: Denn hinter manch unscheinbarer Fabrik-Fassade verbirgt sich ein Hidden Champion, der als Spezialist in seinem Fach auf dem Weltmarkt mit jedem mithalten kann, unabhängig von seiner Größe.
OWL, eine auf den ersten Blick unspektakuläre Region fernab der Ballungszentren, lebt von ihrem Unternehmergeist. Wo andere lamentieren, packen die Entrepreneure selbst an, starten Initiativen und ziehen sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf, wenn es nötig wird. (Beachten Sie unser Special ab Seite 51.)
Positive Beispiele gibt es viele: Als Volltreffer hat sich die Initiative OWL Maschinenbau erwiesen, die seit Jahren Betriebe und Region voranbringt. Das Unternehmen Benteler startete ein viel beachtetes Schulprojekt, um Hauptschüler ausbildungsreif zu machen. Betriebe und OWL-Behörden betreiben in einer Pilotaktion mustergültig den Bürokratieabbau. Man hält zusammen in Ostwestfalen: öffentliche Institutionen, Kammern, Unternehmer-Initiativen, Verbände.
Wenn in Kürze das 2. Forum Maschinenbau in der Messe Bad Salzuflen (9. und 10. November) beginnt, wird ein weiterer Erfolgsaspekt sichtbar: Ein Netzwerk von pfiffigen Zulieferern steht den großen Herstellern mit ihrem speziellen Know-how zur Seite.
Und: Es gibt noch die besondere Heimatverbundenheit. Denn Global Player, die stolz auf ihre Wurzeln in Blomberg oder Espelkamp sind, nehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung ernst – trotz Globalisierung.
Dies alles sind übrigens treffliche Beispiele dafür, dass die Politik den Unternehmern nicht alles haarklein vorschreiben muss, damit es wirtschaftlich voran geht. Im Gegenteil: Man muss sie nur machen lassen.
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