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„Halbherzige Maßnahmen fördern den Schlendrian“

Nachgefragt
„Halbherzige Maßnahmen fördern den Schlendrian“

"Halbherzige Maßnahmen fördern den Schlendrian"
Für Ehrhard Flato von der Unternehmensberatung Implus (www.implus.de) ist beim Fehlzeiten-Management vor allem Systematik gefordert. Flato verfügt als Berater und Trainer über Erfahrung aus Projekten bei Konzernunternehmen und mittelständischen Betrieben.

Als Hauptgrund für Fehlzeiten wird häufig mangelnde Führungskompetenz der Vorgesetzten genannt. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Ich glaube, mit dieser Aussage macht man es sich zu einfach. Sicherlich gibt es hie und da Defizite in der Mitarbeiterführung und -motivation. Wichtiger aber erscheint mir zu erkennen, dass erst eine exakte Analyse Aufschluss über die tatsächlichen Gründe gibt.
Gibt es eine Möglichkeit, präventiv tätig zu werden, also hohe Fehlzeiten im vorhinein zu verhindern?
Sicherlich. Beispielsweise sollte dieser Aspekt bereits bei der Einstellung neuer Mitarbeiter stärker berücksichtigt werden. So ist zu prüfen, ob der Bewerber den physischen und psychischen Ansprüchen des Arbeitsplatzes gerecht wird. Oder bei der Einarbeitung: Dort reicht es nicht, den Mitarbeiter so schnell wie möglich mit seiner Aufgabe vertraut zu machen. Besser ist es, ihn systematisch in das Umfeld zu integrieren, um mögliche Reibungsverluste zu reduzieren.
Worauf kommt es noch an?
Jedes Unternehmen sollte sorgfältig eine aussagefähige Fehlzeitenstatistik führen. Die Zahlen liefern wertvolle Erkenntnisse, die dann in ein Maßnahmenprogramm zur Fehlzeitensenkung einmünden sollten.
Was erwarten Sie von den Führungskräften und Vorgesetzten?
Wer offensiv das Thema Fehlzeiten angeht, muss konsequent sein. Das gilt insbesondere für die Vorgesetzten. Denn es ist primär eine Führungsaufgabe, sich um die Fehlzeiten zu kümmern. Dieses Bewusstsein muss bei den Führungskräften geschaffen werden. Die Mitarbeiter merken nämlich sehr schnell, ob ihr Chef die Sache halbherzig angeht. Und sofort setzt dann der Schlendrian wieder ein.
Das Vorgesetztenverhalten spielt also eine entscheidende Rolle?
In jedem Fall. Manche Führungskräfte glauben zwar, sie setzen auf diese Weise ihre Mitarbeiter unzulässig unter Druck. Aber gerade deshalb ist es wichtig, ein anderes Bewusstsein zu schaffen und die Vorgesetzten darin zu schulen, Fehlzeiten- und Rückkehrgespräche zu führen.
Welche Tipps haben Sie parat?
Wichtig ist, dass Lösungen einvernehmlich mit dem Betriebsrat entwickelt werden. Beispielsweise können Maßnahmen in einem Workshop vereinbart werden, an dem Repräsentanten der verschiedenen Hierarchieebenen teilnehmen. Nicht zu vergessen sind Kontrollvereinbarungen. Gerade in der Produktion, wo bekanntlich die Fehlzeiten am höchsten sind, haben wir so gute Ergebnisse erzielen können.
Industrieanzeiger
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