KSB hat eine Tauchmotorpumpe auf den Markt gebracht, die ohne Schwimmer arbeitet und keinen Schaltschrank benötigt. Eine weitere Besonderheit: Zwei Aggregate können ohne Verkabelung zu einem Abwasserhebesystem zusammengefasst werden.
Wie können zwei Tauchmotorpumpen miteinander kommunizieren, wenn sie nicht miteinander verkabelt sind? Im Zeitalter von Handy und SMS dämmert jedem schnell: aha, per Funk. Doch die Abwasserpumpen Ama-Porter ICS der KSB AG, Frankenthal, tun es noch viel einfacher: Die eine erkennt am sinkenden Wasserspiegel, dass die andere bereits arbeitet und stellt sich darauf ein. Die neuentwickelte Tauchmotorpumpe ist mit kapazitiven Sensoren anstatt eines Schwimmers ausgerüstet und kommt ohne Schaltschrank aus. So kann der Betreiber mehrere Aggregate zu einer automatischen Abwasserhebestation zusammenschalten, ohne Hydraulik oder Elektrik modifizieren oder eine Verkabelung vornehmen zu müssen. Überschreitet der Wasserspiegel eine kritische Höhe, beginnen beide Pumpen zu arbeiten. Sie bleiben dann so lange in Betrieb, bis das Wasser vollständig abgepumpt ist.
Kern dieser Neuentwicklung ist die rechnergestützte Regeleinheit ICS, die in ein Kunststoffgehäuse integriert und seitlich an der Pumpe angebracht ist. Die drei senkrecht übereinander angeordneten Sensoren melden dem Prozessor, ob Wasser in der Zisterne ist und die Pumpe fördern soll, oder ob sie überflutet ist und ein Alarm ausgelöst werden muss. Die Software simuliert die Steuerlogik einer konventionellen Abwasserhebestation mit Schwimmern. Sie sorgt auch dafür, dass zwei zusammen eingesetzte Pumpen sich regelmäßig abwechseln. Bei Stillstandszeiten über 24 h schaltet sich jede Pumpe automatisch kurzzeitig ein und verhindert so mögliche Verstopfungen durch Feststoffteile, die antrocknen könnten. Dadurch sollen auch Geruchsbelästigungen durch das stehende Wasser vermieden werden.
Für die Ama-Porter ICS hält KSB nach eigenen Angaben sechs Patente. Sie wird steckerfertig geliefert und lässt sich mit wenigen Handgriffen anschließen. Leistungselektronische Bausteine, sogenannte Triacs, schalten die elektrische Energie und ersetzen herkömmliche Relais. Fett- oder feststoffhaltige Schmutzwasser können den vollständig in die Pumpe integrierten Messfühlern nichts anhaben und keine Fehlfunktionen auslösen. Das System initialisiert sich selbst, ohne dass der Bediener eingreifen muss. os
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