Die elektrische Prozessautomation befindet sich auch nach zwei erfolgreichen Jahren weiter auf leichtem Wachstumskurs. Im Rahmen der Achema, dem Weltforum für chemische Technik und Prozessindustrie in Frankfurt, sagte der Vizepräsident des ZVEI und Vorsitzende des ZVEI-Fachbereichs Messtechnik und Prozessautomation, Michael Ziesemer: „Wir gehen für das Gesamtjahr 2012 von einem Wachstum bei den weltweiten Auftragseingängen von zirka fünf Prozent aus. Das jedoch unter der Voraussetzung, dass die Finanzkrise nicht eskaliert, wovon wir ausgehen.“
Das Wachstum werde vor allem von Nord- und Südamerika getragen, sowie von verschiedenen asiatischen Ländern, insbesondere des starken Geschäfts in Indien. Die Entwicklung in China gestalte sich nach wie vor gut, wenn auch mit etwas geringerer Wachstumsrate als in den letzten Jahren. Europa präsentiere sich sehr heterogen: Während das Geschäft in Deutschland und Nordeuropa weiterhin wachse, sei es in Südeuropa zum Teil rückläufig. „Wir hoffen, dass hier die Schere nicht noch weiter aufgeht, sondern Südeuropa zu einer sinnvollen Kombination aus Haushaltsdisziplin und wachstumsfördernden Maßnahmen greift. Das wirkt sich dann auch positiv auf die dortigen Industrie- und Automatisierungsaktivitäten aus“, so Ziesemer weiter.
Für das globale Wachstum ist vor allem die Branche Energie, allen voran der Öl- und Gasbereich, verantwortlich. „Die Entwicklung der USA von einem Erdgasimporteur zu einem Erdgasexporteur könnte der Prozessautomation, aber auch der Industrie insgesamt, einen starken Schub bescheren“, prognostiziert Ziesemer. Auch die Geschäfte in den Bereichen Rohstoffe (Metals und Mining) und Chemie würden zurzeit gut laufen. Schwächen sehe er nach wie vor im Bereich Papierherstellung.
Sorge bereitet den Prozessautomatisierern der Mangel an qualifiziertem Ingenieurnachwuchs. „Dieser Mangel wird in Deutschland künftig auch Wachstum kosten. Eine stärkere politische Flankierung wäre deshalb wichtig“, so Ziesemer abschließend.
Quelle: ZVEI
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