Die Steuerungstechnik ist eine Schlüsseltechnologie für den Werkzeug- und Formenbau. Die Gründe erläutert Uwe Häberer, Geschäftsfeldleiter Werkzeugmaschinen bei Siemens.
Welchen Einfluss haben Steuerungen und Simulationsmöglichkeiten im Werkzeug- und Formenbau?
Neben der Mechanik entscheidet die Leistungsfähigkeit der Steuerung über die Arbeitsergebnisse. Das gilt für die Prozessgeschwindigkeit der Maschine sowie für die Oberflächengüte des Werkstücks. Wir setzen bereits beim Design der Maschine auf virtuelle Techniken, wie den Einsatz von Simulationstools. In diese fließen sämtliche Maschinen- und Werkzeugdaten ein.
Wie wird CAD/CAM in den Prozess mit eingebettet?
Heutige CAD/CAM-Systeme simulieren das Bearbeiten, überprüfen Kollisionen und sagen Bearbeitungsergebnis und Bearbeitungszeit vorher. In dieser Simulation sind die CNC-Steuerung und die Maschinenkinematik, die Werkzeuge, das Werkstück und die Spannsituation abgebildet. Siemens bietet eine virtuelle Steuerung zur Integration in derartige Simulationssysteme an, die die Funktionalität der Steuerung darstellen.
Wie sieht dann beispielsweise die gesamte Prozesskette aus?
Nachdem das CAD-Modell steht, werden im CAM-Modul die Fräsbahnen für die einzelnen Bearbeitungsschritte Schruppen, Vorschlichten, Schlichten festgelegt. Dann erfolgt die Bearbeitungssimulation mit der virtuellen Sinumerik 840D.
Können Sie Beispiele nennen?
Ja, der High-Speed-Setting-Zyklus aktiviert durch die Eingabe der Bearbeitungsart wie Schruppen, Schlichten oder Feinschlichten automatisch die für diese Bearbeitung notwendigen Steuerungsparameter. Das Arbeiten nach dem APC-Modell sorgt für bessere Dynamik und Oberflächenqualität und verkürzt die Bearbeitungszeit. Auch vorhandene Programme können optimiert werden. Produktivitätssteigerungen um 10 bis 20 Prozent bei besserer Qualität sind dabei nicht selten. wm
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