Bosch wartet im Umfeld der Practical World mit innovativen Elektrowerkzeugen auf: einem Akku-Winkelschleifer und einem Akkuschrauber, der kaum kaputt zu kriegen ist.
Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Preuß – thomas.preuss@konradin.de
Von einem Kleinlaster überfahren zu werden, macht den neuen Akku-Bohrschraubern der Serie GSR 12-24 VE-2 der Robert Bosch GmbH, Leinfelden-Echterdingen, nichts aus. Auch einen Fall aus 6 m Höhe hätten die Werkzeuge überstanden, versicherten die Entwickler. Sie gingen bei der Konstruktion neue Wege. Entgegen konventionellen Konzepten, bei denen Motor, Getriebe und Kupplung von der Gehäuseschale zusammengehalten werden, haben die Tüftler den Antriebsstrang als separate Einheit aufgebaut. Eine metallverstärkte Führungshülse schützt die Verbindung von Getriebe und Kupplung, auch das dreistufige Planetengetriebe aus Metall soll die Lebensdauer der Maschine verlängern. Die Konstruktion senke die Leistungsverluste im Antriebsstrang und erhöhe die Laufruhe. Die Gehäuseschale muss keine wesentlichen Haltefunktionen erfüllen.
Im Inneren arbeiten neue Elektromotoren, in denen verbesserte Magnetmaterialien und konstruktive Änderungen die Leistung steigern sollen. Die zweigängigen Bohr- und Schlagbohrschrauber stehen mit Akku-Spannungen zwischen 12 und 24 V zur Verfügung.
Ein Hammer im übertragenen Sinn ist der Akku-Winkelschleifer GWS 14,4 V. Vor einigen Jahren hätten Branchenkenner noch an der Leistungsfähigkeit eines solchen Gerätes gezweifelt, aber Dr. Egbert Schneider, neuer Entwicklungsleiter des Geschäftsbereichs Elektrowerkzeuge, versichert, dass dieses Werkzeug auch für Trennarbeiten eingesetzt werden könne. Der Clou ist das Zubehör: In Zusammenarbeit mit der österreichischen Tryrolit-Gruppe, Schwaz, wurden auf den Akkubetrieb zugeschnittene, dünne Trennscheiben entwickelt, mit denen sich Bleche, Rohre und Armierungseisen schneiden lassen. Komfortabel ist das SDS-pro-System, das erstmals bei einem Winkelschleifer den werkzeuglosen Scheibenwechsel erlaubt.
Leider stellen weder Bosch noch Tyrolit auf der Practical World in Köln aus. Den Geschäften der Schwaben scheint das nicht zu schaden: 2,7 Mrd. Euro Umsatz haben sie 2002 erwirtschaftet, fast ebensoviel wie 2001. Und angesichts eines Exportanteils von 89 % wird Uwe Raschke, dem Vorsitzenden des Bereichsvorstands des Geschäftsbereichs Elektrowerkzeuge, nicht bange: „Wir rechnen für die nächsten zehn Jahre mit einem weltweiten Wachstum von drei bis vier Prozent jährlich. Vor allem in Osteuropa und Asien sehen wir Chancen.“ Nicht unberechtigt, denn im großen Markt China ist die Nachfrage nach ein paar kargen Jahren „endlich wieder angezogen“. Der Weltmarkt liegt derzeit bei 117 Millionen Geräten und 7,7 Mrd. Euro (Grafiken auf Seite 3).
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