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Anforderungen steigen still und stetig

Warum Preisdumping zurückgeht
Anforderungen steigen still und stetig

Mit Qualität, Service und Erfindungsreichtum entgehen Zulieferer der Kostenfalle. Preisdrücker haben – trotz weltweiter Einkaufsbemühungen – wenig Chancen.

Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Baumgärtner

Kleiner, Tisch, vier Stühle, eine Vitrine: Manfred Gros präsentierte sein Unternehmen auf der Hannover Messe in der etwas unübersichtlichen Umgebung des Gemeinschaftsstandes des Deutschen Handwerks.
Wer die Fähigkeiten der mittelständischen Fassondreherei nutzen will, muss das Unternehmen kennen – oder eben genau hinsehen. Denn an der abgehängten Decke , welche die vielen Tische des Gemeinschaftsstandes überspannt, hat Gros über seiner Vitrine seine Schätze hängen. Sein größter trägt die Nummer 28464644.
Es handelt sich um eine Urkunde, die ihm der Tüv-Cert ausgestellt hat: zertifiziert nach ISO/TS 15949. „Das hat nicht jeder“, so Gros stolz gegenüber dem Industrieanzeiger.
Die weiteren Qualitätssiegel erwähnt Gros beinahe nur noch am Rande: DIN EN ISO 9002, QS 9000, VDA 6 Teil 1. Denn das Geschäft der Robert Brill GmbH, der Gros als Geschäftsführender Gesellschafter vorsteht, sind Präzisionsteile. „Von uns erhalten Sie einbaufertige Präzisions-Dreh- und Gussteile im Durchmesserbereich von 2 bis 65 mm“, berichtet Gros.
Bei Drehereien scheint oft nur der Preis ausschlaggebend für die Auftragsvergabe zu sein. Doch bei der Fabrik von Gros spielt Qualität die erste Geige. „Natürlich sind auch bei uns die Preisverhandlungen hart“, berichtet der Geschäftsführer. Und er weiß, wovon er redet: Nicht nur ein Mal hat er bei einer der eher berüchtigten Internet-Auktionen mitgemacht, die darauf angelegt sind, in einem finalen Akt die Preise zu drücken. Aber „von der Güte unserer Produkte hängt die einwandfreie Funktion ab“, argumentiert Gros. Deshalb will er bei den Qualitätsanstrengungen nicht nachlassen.
Die diesjährige Messe zeigte deutlich, dass Zu-lieferer auf Qualität setzen. Meist finden sich solche Zulieferteile in hochkomplexen Systemen wieder. Und deren Funktion hängt nun mal von den eingebauten Teilen ab. Gleichzeitig gelingt es den Zulieferbetrieben dann auch, Dämme gegen den Preisverfall aufzuschütten. Und es bewahrheitet sich der althergebrachte Satz, wonach Qualität eben seinen Preis hat.
Auch bei der Wilden AG ist Genauigkeit gefragt. Die Wilden-Gruppe mit Sitz in Regensburg gehört zu den 50 größten Spritzgießunternehmen in Europa und bewegt sich auf dem schwierigen Terrain der Automobilzulieferung:
Hochpräzise und sehr komplex ist das Gehäuse der jüngsten ABS-Generation ER60, das von der Wilden Kunststoff- und Gerätetechnik GmbH in Wackersdorf geliefert wird. Als Novum gilt, dass beim ER60 alle Funktionen von der Antiblockierregelung über die Antischlupfregelung bis zum elektronischen Stabilitätsprogramm sowie die Ventilsteuerspulen in einem kompakten Gehäuse zusammengefasst sind. „Als sicherheitsrelevantes Bauteil“, so Firmensprecherin Katy Hübner, „muss das robuste Gehäuse auch unter extremen Bedingungen zuverlässig die eingebauten Komponenten schützen und so die Funktion des Steuergerätes sicherstellen.“ Das und der enge Toleranzbereich l im Steckerbereich erfordern eine absolut fehlerfreie Produktion.
Wilden konzipierte für die Gehäuseproduktion eine vollautomatische Fertigungszelle. Zentrum ist das horizontal ausgerichtete Spritzgießwerkzeug, in das die zu umspritzenden Kontaktpins und Gewindebuchsen automatisch eingelegt werden. Um eine störungsfreie Produktion sicherzustellen, wird die Fertigungszelle von einem integrierten Überwachungssystem kontrolliert. Es erfasst sowohl die exakte Positionierung als auch die Vollständigkeit der Einlegeteile. Schließlich wird das Gehäuse noch einer Endprüfung unterzogen. Auftraggeber für das Gehäuse ist die Temtec GmbH, Nürnberg, ein Unternehmen der Daimler-Chrysler AG.
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