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Anwender mit kühnen Ideen sind gefragt

Mikrotechnik wächst in alle Branchen hinein
Anwender mit kühnen Ideen sind gefragt

Die Mikrosystemtechnik bietet ungeahnte Möglichkeiten, Produkten einen Mehrwert zu verleihen und so besser im Markt zu platzieren. Es kommt nur auf die richtige Idee an. Hier dient die Micro Technology als idealer Impulsgeber.

Gerhard Vogel ist freier Fachjournalist in Königsbrunn

Die Chancen der Mikrotechnologie sind nicht zu übersehen. Immer mehr Innovationen in der Optik, im Fahrzeugbau, in der Medizintechnik und in der Elektronik basieren auf ihren kleinen, aber soliden Fundamenten. Dennoch haben viele Produktentwickler das Denken im mikroskopischen Maßstab noch nicht entdeckt. Ein Besuch auf der Micro Technology – eine der Leitmessen in Hannover – kann die Tür für kreative Anwendungsideen öffnen.
Daumennagelgroße Pumpen oder noch kleinere Mikromotoren sind heute keine spektakulären Neuentwicklungen mehr – sie gehören in der Branche fast schon zum Alltag. Mikrosysteme sind technisch weit gediehen, seit gut zwei Jahrzehnten wird die Mikrotechnologie intensiv erforscht. Und die kleinen Bauteile konnten seitdem schon so manchen großen Erfolg verbuchen. So finden sich in den meisten modernen Pkw mikromechanische Airbagsensoren, und auch im größten Passagierflugzeug der Welt, dem Airbus A 380, findet sich eine Vielzahl mikrotechnischer Systeme. Doch an einem klaren Profil der Branche scheint es noch zu mangeln. Viele Konstrukteure und Entwickler müssen erst realisieren, dass sie ihren Produkten mit Hilfe der Mikrotechnologie einen Mehrwert verleihen können.
Deshalb sind sich die Fachleute einig: Die Mikrotechnologie stellt eine Querschnittstechnologie dar, die in nahezu allen Branchen zum Zuge kommt. Ihre Anwendungen reichen von Reifendrucksensoren, die den indizierten Druck per Transponder-Technologie an einen Empfänger senden, bis zu winzigen Greifern, die an mikrochirurgischen Operationen beteiligt sind, und piezotechnischen Dosiersystemen für Klebstoffe und leitende Tinten. Worauf es jetzt also ankommt, ist, dass die Entwickler die Chancen der Mikrotechnik erkennen und nutzen.
Die Bartels Mikrotechnik GmbH, Dortmund, beteiligt sich zurzeit an der Entwicklung eines leichten Dampfbügeleisens, bei dem eine Mikropumpe für einen konstanten Dampfausstoß sorgt – unabhängig vom Füllgrad des Wassertanks. Diese Idee stammt aus einem Brainstorming, bei dem die Entwickler überlegten, wofür sie eine Mikropumpe noch verwenden könnten, die sie für eine ganz andere Anwendung konzipiert hatten. Dabei handelt es sich um ein Raumduft-System, bei dem die winzige Pumpe permanent definierte, steuerbare Duftmengen an den Raum abgibt. Gegenüber der konventionellen Technik der Luftverbesserung spart sie jede Menge Chemikalien ein, die sonst für die Dosierung der Düfte gebraucht werden.
Eine Schwierigkeit für mögliche Anwender besteht darin, dass der Markt für Mikrotechnologie nicht gerade übersichtlich ist. Die Probleme fangen schon damit an, jemanden zu finden, mit dem eine Idee überhaupt diskutiert werden kann. Hier sorgt das Messe-Highlight Micro Technology für Abhilfe. Produktentwickler aus den unterschiedlichsten Branchen haben dort praktisch zum Nulltarif die Möglichkeit, mit Fachleuten der Mikrotechnik zu diskutieren. Dabei können sie durchaus mit abwegig erscheinenden Ideen kommen, denn auch der angesprochene Reifendrucksensor erschien zunächst als kaum finanzierbar. Dr. Frank Bartels von Bartels Mikrotechnik: „Der Charme der Systemlösungen im kleinen Maßstab liegt auch darin, dass der Materialeinsatz gering ist und die oft hohe Integrationsdichte eine sehr wirtschaftliche Serienfertigung möglich machen kann. Entwickler sollten den Mut besitzen, einmal ganz unkonventionelle Lösungen anzudenken.“ Häufig bestünde die Chance, den Verkauf der Produkte dank eines eingebauten Mehrwerts zu erleichtern, den die Mikrotechnik liefert.
Eine ganze Reihe von Unternehmen bieten heute bereits Produktions- und Montagesysteme für Mikrosysteme an. Offenbar erwarten die Anbieter ein starkes Marktwachstum bei den Mikrotechnik-Produkten. Und in der Tat haben Branchen wie der Automobilbau inzwischen so viele Produktentwicklungen in der Pipeline, dass Systemzulieferer nach angepassten Produktionsmitteln suchen. Die Chance, auf der Micro Technology fündig zu werden, ist hoch.
Industrieanzeiger
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