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„Anwender wollen mehr aus ihrer Investition herausholen“

ERP: Steeb-Chef Dr. Wolfgang Kemna über den Nutzen produktivitätssteigernder Services
„Anwender wollen mehr aus ihrer Investition herausholen“

„Anwender wollen mehr aus ihrer Investition herausholen“
Bei den Eigenentwicklungen der Anwender liegt ein erhebliches Potenzial brach – jede dritte wird nicht genutzt!
IT-Investitionen lassen sich durch laufendes Optimieren besser nutzen. Eine zentrale Rolle für dieses Feintuning spielen beim SAP-Systemhaus Steeb die produktivitätssteigernden Services, wie Geschäftsführer Dr. Wolfgang Kemna erläutert.

Welchen IT-Aufgaben müssen sich Mittelständler im nächsten Jahr vordringlich stellen?

Der Kostensituation und der Flexibilität ihrer IT. Zum einen müssen die Kosten, die für das Aufrechterhalten des Betriebs der IT-Infrastruktur, in der ein ERP-System wie SAP den größten Baustein bildet, vernünftig gemanagt werden. Zum anderen brauchen Mittelständler dort eine hohe Flexibilität, um auf Anforderungen aus ihrem Geschäft heraus reagieren zu können. Wer sich beispielsweise noch stärker international oder global ausrichtet, muss organisatorische Veränderungen rasch vornehmen können.
Viele kommen mit ihrer Lösung und der Infrastruktur nicht dorthin?
Genau, denn zunehmend findet sich eine reife Infrastruktur. Ob das der Fuhrpark ist oder die Produktion – die Anwender müssen sich fragen, wie sie das im nächsten Jahr noch effizienter gestalten, also feintunen können. Wo lassen sich Potenziale für Projekte erschließen, die die Wettbewerbsfähigkeit steigern? Unsere Bestandskunden – das hat sich auch auf unserem 19. Mittelstandsforum in Fulda gezeigt – wollen mehr aus ihrer Investition herausholen und sicher sein, dass sie geschützt ist. Zugleich müssen wir den IT-Leitern das Rüstzeug geben, um gegenüber ihrer Geschäftsleitung argumentieren zu können, warum gewisse Ausgaben entstehen, die für das Geschäft absolut notwendig sind.
Warum nutzen kleinere Unternehmen den Einsatz effizienter IT-Techniken zu wenig, um ihre Abläufe zu beschleunigen und wettbewerbsfähiger zu werden? Haben sie nicht die Prozesse dafür?
Das zum einen. Es fehlt sicherlich auch das Wissen um die Tools und darüber, dass mySAP ERP auch zu den relevanten ERP-Lösungen gehört bei Unternehmen mit einem Jahresumsatz ab 20 Millionen Euro. Den Anwendern fehlt oft die Erfahrung, ein solches Projekt anzugehen und wie sie ihre Anforderungen und Prozesse dokumentieren können. Diese Methodenkompetenz …
… ist die Voraussetzung für den Einstieg in ein leistungsfähiges System?
Ja, wir beraten und betreuen unsere Kunden beispielsweise auch und gerade beim Projektmanagement. Wir sehen uns hier in der Pflicht, die Mannschaft des Kunden zu führen. Dabei müssen wir deutlich adressieren, welche Vorleistungen unsere Kunden einbringen sollten. In vielen Fällen müssen wir ihnen zudem aufzeigen, was sie mit der Lösung alles machen können.
Wo sehen Sie das größte Potenzial?
Bei den kleineren Mittelständlern mit 20 bis 50 Mio. Euro Jahresumsatz.
Also Anwender, die nach einer schlanken, eventuell sogar ASP-fähigen ERP-Lösungen suchen. Werden solche, über Mietleitung bezogene Programme eines Tages durch Service- orientierte Architekturen obsolet?
Nein, das sehe ich nicht. Ein Mittelständler muss auch nicht unbedingt zwischen Service-orientiert und ASP differenzieren können. Wichtig ist, dass er eine für ihn geeignete Lösung für einen kalkulierbaren Preis erhält – pro User und Monat –, der Lizenz, Wartung und Betriebskosten einschließt. Aktuell sehe ich keinen relevanten ASP-Anbieter für ERP-Lösungen. Wir pirschen uns schrittweise heran, etwa mit Remote Services. Ohne feste Vertragslaufzeiten kann ein Kunde erwarten, dass Steeb ihm bei Urlaub, Krankheit oder Reorganisation per Remote-Administration die Systemverfügbarkeit sicherstellt. Dann ist die Instanz immer noch beim Kunden installiert und nicht über Datenleitung bei uns.
Welche Potenziale lassen sich mit Ihren produktivitätssteigernden Services erschließen?
Die Kosten in die richtige Richtung, nämlich nach unten managen. Dies setzt Mittel frei, um entweder weitere Software oder Beratungsprojekte zu ordern und damit einen neuen oder effizienteren Geschäftsprozess aufzusetzen. Gerade bei den Eigenentwicklungen liegt ein erhebliches Potenzial brach. So hat eine Umfrage der Experton Group von 2006, die die Wirtschaftlichkeit von SAP-Systemen beleuchtet, ergeben, dass jede dritte Eigenentwicklung nicht genutzt wird!
Verteuert Ihr komplementäres Angebot nicht erstmal das Investment des Kunden?
Das soll es nicht. Die Services ergänzen die Wartung, indem sie Risiken vorbeugen – etwa, falls das System stehen zu bleiben droht, die Antwortzeitzeiten schlecht sind oder wenn ein Mitarbeiter nicht zu ersetzendes Know-how mitnimmt. Aber es lassen sich nicht nur kritische Situationen im Vorfeld besser erkennen und abstellen. Durch dialogorientierte Zusammenarbeit mit dem Kunden mit einem tiefintegrierten Tool, etwa dem SAP Solution Manager, kann der Anwender noch einen viel höheren Nutzen aus seiner SAP-Installation ziehen und richtig Geld sparen.
Ein Beispiel bitte!
Indem beispielsweise in verschiedenen Landesniederlassungen betriebene Finanzbuchhaltungen oder Produktionsanwendungen zusammengelegt und von einem System aus betrieben werden. Dadurch lässt sich die Zahl der Instanzen verringern und richtig Geld sparen.
Sind Tools wie der SAP Solution Manager auch etwas für kleinere Mittelständer? Für wen eignet er sich eher nicht?
Das Infrastrukturtool wird sich langfristig für alle eignen. Ab dem nächsten Jahr wird SAP den Solution Manager als Tool verbindlich vorgeben, um Meldungen einzupflegen und auch zu monitoren, wie der Stand der Bearbeitung der Meldung ist. Erfolgen wird dies im Mittelstand über Systemhäuser wie wir eines sind, die das Tool betreiben und ihren Kunden das notwendige Know-how vermitteln werden. Größere Unternehmen werden gegenüber ihrer Geschäftsführung argumentieren, dies selbst in die Hand zu nehmen. Für sie macht es auch Sinn, da sie neben SAP damit noch weitere Anwendungen versorgen können. Oder sie können in der Planungsphase für das nächste Upgrade darstellen, warum Veränderungen wie etwa eine Prozessverschlankung notwendig sind, oder dass das Herausnehmen von Instanzen Geld spart. Aber die meisten werden über uns diese Hilfe in Anspruch nehmen.
Dietmar Kieser d.kieser@konradin.de
Infrastrukturtool wird sich langfristig für alle eignen

Steeb im Profil
Das SAP-Systemhaus Steeb Anwendungssysteme GmbH mit Sitz in Abstatt zählt rund 1000 Mittelständler zu seinen Kunden. Davon setzen 700 auf Software von SAP (R/3, mySAP Business Suite etc.), 317 Kunden stammen noch von der vor rund drei Jahren zugekauften DCW. Die Standardpflege für die DCW-Software läuft bis Ende 2008. Anschließend erfolgt die erweiterte Pflege für drei Jahre bis 2011. Zudem reiht sich Steeb ein in die Riege der größten AS/400-Softwarehäuser in Deutschland. Als IT-Lösungsanbieter unterstützt Steeb seine Kunden mit vorkonfigurierten Festpreisangeboten in den Branchen Fertigung, Großhandel und Dienstleistung. Im letzten Geschäftsjahr erzielten die über 200 Mitarbeiter einen Umsatz von 60,8 Mio. Euro.
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