Was geschieht, wenn in sechs Jahren dreimal so viele Smartphones genutzt werden wie heute? Auf 3,3 Milliarden, und damit zwei Milliarden mehr als heute, schätzt der Telekom-Ausrüster Ericsson bis dato den künftigen Bestand der Computerhandys. In diesem Jahr waren 1,1 Milliarden Smartphones im Netz, nach 750 Millionen im Jahr davor.
Das Zahlenspiel mag vielleicht im Sinne Ericssons schöngerechnet sein. Es lässt sich dennoch erahnen, wohin die digitale Durchdringung führen wird: Das boomende Geschäft mit internetfähigen Smartphones und Tablets, verbunden mit preisgünstigen Flatrates, treibt den Übergang in die neue Ära mobiler Geräte unablässig voran. Eng damit verbunden ist die Arbeitswelt, die sich vor allem durch die Nutzer dieser Geräte fundamental ändern wird. Die heute Beschäftigten haben den Erfolg der deutschen Wirtschaft vielfach mit einem hohen Preis – dem vorzeitigen starken Verschleiß, körperlich wie psychisch – bezahlt. Jetzt tritt mit der Generation Internet, den Digital Natives, eine begehrte, weil immer knapper werdende Arbeitnehmergruppe mit anderen Vorstellungen von Leben und Beruf an. Wie selbstverständlich und ständig bloggen, posten, twittern und chatten sie in den Sozialen Netzwerken. Ihre berufliche Motivation beginnt mit auch im Geschäftsleben nutzbaren privaten Flachcomputern („Bring Your Own Device“; BYOD) und endet bei einer besseren Work-Life-Balance.
Als Bewerber werden die Digital Natives wissen wollen, woran sie bei einem potenziellen Arbeitgeber in Sachen BYOD und digitaler Arbeitsorganisation sind. Der Smartphone-Boom hat den Weg hierfür frei gemacht. Nicht mehr und nicht weniger. Ob man das aus heutiger Sicht gut finden mag oder schlecht, bleibt jedem Betrachter selbst überlassen. Wer in der Informationsgesellschaft lebt, wird aber kaum mehr lange nach den Regeln der Industriegesellschaft arbeiten können. Das Management by BOYD ist da sicherlich nur ein kleiner Baustein, aber einer, mit dem Unternehmen für Fachkräfte attraktiv werden und es bleiben.
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