Der Materialfluss spielt auf der Fachmesse Euroblech eine zentrale Rolle. Zahlreiche Aussteller zeigen Lösungen, mit denen sich Bearbeitungsmaschinen wirtschaftlich beschicken oder Pressen flexibel verketten lassen.
Höhere Produktivität, reduzierte Bearbeitungszeiten, schonende Handhabung oder humanere Arbeitsplätze – all dies hat sich die Aero-Lift Vakuumtechnik GmbH (Halle 15, Stand A19) auf die Fahne geschrieben. Insbesondere das Blechhandling bei der Beschickung von Bearbeitungsmaschinen ist seit Jahren die Kernkompetenz des Geislinger Unternehmens. In Hannover zeigt Aero-Lift mehrere Komplettgeräte der Produktlinie „manuelle Handhabung“, zum Teil in Kombination mit intelligenter Lagertechnik. Die Vakuumhebegeräte können auf dem Stand authentisch bedient und getestet werden. Die Produkte sind nach dem Baukastensystem konstruiert. So lassen sich Einzelkomponenten systemkonform zu einer maßgeschneiderten Handhabungslösung in jeder gewünschten Sicherheitsstufe kombinieren. Auch für dünne Bleche halten die Schwaben eine spezielle Lösung mit weichen Rillengummiauflagen auf dem Stand vor.
Die Bereitstellung von kompletten Greifersystemen für Rohbleche und Blechteile ist die Spezialität der J. Schmalz GmbH aus Glatten (Halle 11, Stand B70). Mit den Magnetgreifern der Serie SGM lassen sich anforderungsgerechte Greifersysteme für die prozesssichere Handhabung aufbauen. Die bisherigen Baugrößen mit einem Durchmesser von 20, 47 und 80 mm ergänzen die Schwarzwälder nun um eine Variante mit 34 mm. Der neue Magnetgreifer ist konstruktiv und technisch optimiert worden und zeichnet sich durch eine schmale Bauform aus. Zudem konnte der Hersteller die Magnet- und dadurch die Haltekräfte verbessern. Das Produkt lässt sich nun auch nach eigenen Angaben leichter unter beengten Platzverhältnissen integrieren. Optional ist der Anbau mit Klemm-Kugelhalter, wodurch sich der Magnetgreifer besser an unterschiedliche Werkstücke anpassen lässt. Auf dem Stand sind auch die neuen Vakuum-Hebegeräte VacuMaster zu sehen, mit denen der Anwender seine Materialfluss- und Handlingaufgaben in der Produktion und Montage rationalisieren kann. Für den raschen und kostengünstigen Aufbau bietet Schmalz Basismodule mit elektrischem Vakuum-Erzeuger, Bedienbügel, verschieden lange Längs- und Quertraversen und Sauggreifern. Damit lassen sich die Konstruktionen ohne Änderungs- oder Zusatzarbeiten an die jeweilige Aufgabenstellung anpassen.
Die Kuka Schweißanlagen GmbH will sich auf der Euromold gar als „Verkettungs-Weltmeister“ präsentieren (Halle 27, Stand E22). Mit der neuen Generation des Kuka-Transpressor wollen die Augsburger neue Bestmarken bei Geschwindigkeit und Traglast setzen. Bei dem Produkt handelt es sich um ein Robotersystem, das speziell für die Verkettung von Pressenstraßen entwickelt wurde. Ins Auge sticht der Carbon-Fibre-Auslegerarm, der die Roboterachse 6 um maximal 1,75 m weit nach außen verlagert. Damit kann der Transpressor auch großflächige Pressteile mit einer mittig über dem Bauteil befindlichen Drehachse aufnehmen und auf einer geraden Linie zwischen den beiden Presswerkzeugen transportieren. Speziell getrimmte Maschinendaten und Software-Module beschleunigen das System nach eigenen Angaben auf hohe Verkettungs-Geschwindigkeiten. Ausbringungsleistungen von 12 Teilen/min seien problemlos zu erreichen. Mit bis zu 100 kg Traglast besitzt der Transpressor genügend Leistungsreserven, um auch überdimensionale Pressteile wie beispielsweise Van-Seitenwände zu transportieren.
Der Spezialist für Lager-, Materialfluss- und Kommissioniertechnik, die Stopa Anlagenbau GmbH aus Achern-Gamshurst, wartet auf der Euroblech mit den Lagertypen Stopacompact und Stopatower Eco auf (Halle 11, Stand B38). Die Lösungen bieten auf einer kleinen Grundfläche viel Platz für die Lagerung und den Umschlag verschiedener Flachgüter. So lassen sich mit dem Konzept des automatischen Lagersystems Stopacompact mehrere Standard-Regalblöcke aneinander reihen und eine oder mehrere Ein-/Auslagerstationen nahezu beliebig anordnen. Ein dynamisches Regalbediengerät verfährt zwischen den beiden Regalzeilen und entnimmt die mit Material beladenen Systempaletten. Ein Vorteil des Produkts liegt nach eigenen Angaben darin, dass verschiedene Paletten-Beladehöhen gewählt werden können. Dadurch lässt sich das Lager auch für bearbeitete Halbfabrikate nutzen. Stopatower Eco ist die Einsteiger-Variante in die automatische Lager- und Materialfluss-Technik. Das System ist nach einem modularen Konzept aufgebaut und setzt sich aus kompatiblen Komponenten und Baugruppen zusammen.
Die W. Strothmann GmbH aus Schloß Holte-Stukenbrock südlich von Bielefeld zeigt auf ihrem Stand H09 in Halle 27 das Compact-Transfer-System mit multifunktionalem Saugerbalken für Tandem- und Transferpressen. Ein neuartiger Sauger-Transferbalken in Verbindung mit dem zwei- oder dreifach traversierenden Feedersystem bietet alle Orientier- und Transferfunktionen, die für die Umformprozesse und den Teiletransport zwischen den Pressen nötig sind. Das System lässt sich in Neuanlagen integrieren und ist auch geeignet für die Modernisierung von Pressen.
Mit einem Coilroboter der schweizer Mabi AG (Halle 13, Stand B55) lassen sich nach eigenen Angaben Nebenzeiten reduzieren. Das Unternehmen aus Veltheim hat ein neues Wechselsystem entwickelt, das die Blechcoils mit einem Gewicht bis zu 2500 kg automatisch vor dem Bearbeitungszentrum platziert. Durch die hohe Geschwindigkeit der Maschinen ist es erforderlich, dass die Coils angetrieben werden. Den Antrieb haben die Eidgenossen bereits im Coilroboter integriert. Aus Sicherheitsgründen ist der Roboter von einem Gitterzaun umgeben. Im Zaun lässt sich eine zusätzliche Öffnung eingefügen, sodass neue Blechcoils bestückt werden können.
Die neueste Entwicklung der Kohler Maschinenbau GmbH kommt aus dem Bereich der Vorschubtechnik. Auf seinem Stand D10 in Halle 27 präsentiert der Spezialist für Richt- und Vorschubtechnik aus Friesenheim den Zweiwalzen-Bandabzug Muscle-Feeder. Das System besitzt eine wartungs- und verschleißfreie pneumatische Zwischenlüftung und zwei Vorschubwalzen, die jeweils von einem Torque-Motor angetrieben werden. In dem System kommen keine mechanischen Übertragungselemente wie Zahnräder, Getriebe oder Zahnriemen zum Einsatz. Die Banddickeneinstellung erfolgt automatisch. Zum schnellen Reinigen der Vorschubwalzen besitzt das Produkt einen großen Servicehub. Den Zwischenlüfthub kann der Anwender am Bedienpult einstellen.
Uwe Böttger uwe.boettger@konradin.de
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