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Auf die hohe Kante kommt es an

Betriebsbedarf: Zuverlässig Schweisskanten formen
Auf die hohe Kante kommt es an

Der Hersteller C&M stellt Baukastenmodule mit vorgefertigten Schweißkanten her. Geschäftsführer Christian Hoppe setzt dabei auf einen innovativen Schweißkantenformer als Alternative zum traditionellen Winkelschleifer.

Nichts geht ohne Stahl. Dabei erwarten die meisten Unternehmen nicht nur blankes Metall, sondern zugeschnittene und mit Schweißkanten versehene Baugruppen. Darauf haben sich die Schwesterunternehmen C&M Stahlhandel und C&M Stahlservice spezialisiert. Dabei kommt regelmäßig ein spezieller Schweißkantenformer von Trumpf aus Ditzingen zum Einsatz.

Vor mehreren Jahren schon trugen Zulieferunternehmen für Windkraftanlagen, Waggonbau und Maschinenbau einen Wunsch an C&M heran: Die Stahlbleche sollten bereits mit vorbereiteten Schweißkanten versehen sein. Geschäftsführer Christian Hoppe erklärt: „Damit wollen sie schneller und flexibler arbeiten.“ Diese Firmen konzentrieren sich auf ihr Kerngeschäft und lagern vorbereitende Aufgaben aus. Ein Beispiel: Die C&M Service GmbH liefert alle relevanten Blechteile für Maschinenteile von Windkraftanlagen als Baukastenmodule – fertig zugeschnitten und mit Schweißkanten versehen. Dadurch können die Hersteller ihre Anlagen schneller fertigstellen: die großen Blechteile verschweißen, sie lackieren und aufbauen.
Diese Mechanismen erkannte Christian Hoppe und sah eine Chance für weiteres Wachstum. Es galt, ein geeignetes Verfahren für die Schweißkantenerstellung zu finden. Er machte sich auf die Suche und fand verschiedene Lösungen, die er technisch und wirtschaftlich miteinander verglich: von der Schweißkantenfräse über die stationäre Kantenschleifanlage und den traditionellen Winkelschleifer bis hin zum Schweißkantenformer des Ditzinger Blechspezialisten.
Am Ende stand für Hoppe fest: „Der Schweißkantenformer von Trumpf – damals ein TKF 1500 – bringt das mit Abstand beste Preis-/Leistungsverhältnis.“ Er sei ungefähr doppelt so schnell wie ein Winkelschleifer, erzeuge gleichmäßige oxydfreie und metallisch blanke Kanten und sei in puncto Handhabbarkeit der Schweißkantenfräse sowie der Kantenschleifanlage überlegen.
Hoppe ist überzeugt, dass die Entscheidung für den Schweißkantenformer zum Erfolg seiner Firma wesentlich beigetragen hat. C&M Stahl setzt heute insgesamt acht Geräte ein; drei große TKF 1500, vier TKF 1100 und einen kleinen TKF 700. Zwei bis vier Mitarbeiter sind mit ihnen täglich an der Arbeit. Moris Schuhmann ist einer von ihnen und zeigt sich froh über die Entscheidung seines Chefs, Schweißkantenformer anzuschaffen: „Wir sind den ganzen Tag damit beschäftigt, Kanten zu erzeugen und haben auch einige Erfahrung mit Winkelschleifern gesammelt.“ Man arbeite mit diesen Geräten nur halb so schnell. Zudem warnt er vor dem Funkenflug. „Irgendeiner verirrt sich immer wieder mal in den Kragen oder unter die Schutzbrille“, berichtet der Werker.
Heute liegen die Winkelschleifer meistens im Werkzeugschrank und kommen allenfalls zum Einsatz, wenn selbst der kleine TKF 700 nicht in die letzte Ecke der Auskerbungen kommt. Ansonsten sind Schweißkantenformer angesagt: Pro Acht-Stunden-Schicht erzeugt ein Mitarbeiter mit ihnen Schweißkanten mit einer gesamten Länge von etwa 80 bis 150 m. Diese Strecke lässt sich meistens mit nur einem Stoßstahl – dem Werkzeug – erreichen, wie Moris Schuhmann erklärt. „Wenn wir merken, dass er schmiert und sich nicht mehr die gewohnt saubere Oberfläche herstellen lässt, schleifen wir den Stoßstahl nach. Dann können wir problemlos die gleiche Schweißkantenlänge noch mal erzeugen“, erläutert Schuhmann.
C&M-Kunden schätzen die hohe Qualität der Schweißkanten. Dazu zählen für Christian Hoppe außer der Sauberkeit der Kante die passende Fasenhöhe und der Schrägungswinkel: „Unsere Kunden legen in ihren Konstruktionszeichnungen nicht nur Konturen fest, sondern geben bestimmte Gradzahlen und Höhen für die Schweißkanten vor.“ Beim Einsatz von Winkelschleifern hängt es von der Tagesform des Mitarbeiters ab, wie gut und schnell er das erreicht. Mit den Schweißkantenformern gelinge die Kante in gleichbleibender Qualität. Die Fasenhöhe lässt sich einfach über ein Stellrad justieren und der Schrägungswinkel über ein modulares Werkzeugsystem einstellen.
Welcher Schweißkantenformer verwendet wird, ist abhängig von der Blechdicke und der gewünschten Fasenhöhe. Meistens darf der TKF 1100 ran. Er kann Fasenlängen von 9 mm Edelstahl oder 11 mm Stahl in einem Arbeitsgang abtragen. Dabei darf das zu bearbeitende Blech bis zu 25 mm dick sein. Sein Gewicht von 9,9 kg stellt für die Werker kein Problem dar. Schließlich müssen sie diese Last nicht ständig tragen, sondern nur einmal ansetzen und dann an der vorzubereitenden Kante entlangführen.
Dank dieses kompakten und ergonomischen Aufbaus sind die Werkzeuge vielseitig einsetzbar und sehr wendig. In Sekundenschnelle lässt sich die Schneidrichtung ändern; kurvenförmige Kanten mit engen Radien ab 40 mm, Innenkonturen sowie Rohre ab einem Innendurchmesser von 80 mm sind kein Problem. Für dickere Bleche bis maximal 160 mm setzt C&M den Trumpf TKF 1500 – mit optionalem Sonderwerkzeug – ein. In Standardausführung ist er für Blechdicken bis 40 mm verwendbar.
Mit 16,5 kg ist er der größte und schwerste seiner Art. Ihn gibt es auch in einer sogenannten Plus-Version. Im Unterschied zum Standardmodell zeichnet sich diese durch ein Zweiganggetriebe aus, das es ermöglicht, die Arbeitsgeschwindigkeit an hochfeste Materialien anzupassen. So lässt sich die Lebensdauer der Stoßstähle noch weiter erhöhen.
C&M hat seine Schweißkantenformer mitunter stundenlang im Dauerbetrieb. Trotzdem verrichtet sogar noch der erste TKF 1500 seinen Dienst. Grundlage dafür sei die hohe Qualität der Werkzeuge sowie der bedarfsgerechte Einsatz und die Einhaltung der empfohlenen Wartungsintervalle, weiß Hoppe. Dazu zählt unter anderem die regelmäßige Schmierung der Gleitbuchse und des Stoßstahls nach einem Werkzeugwechsel. Dies – wie auch andere Wartungsarbeiten – erledigen die Mitarbeiter von Christian Hoppe selbst. „Einzig wenn die Kohlebürsten am Motor ausgetauscht werden müssen, schicken wir unsere Geräte zum Hersteller. Der Service funktioniere dabei stets reibungslos und schnell. Gleiches gilt, wenn Stoßstähle bestellt werden müssen. Der C&M-Geschäftsführer: „Im Notfall klappt da sogar eine Lieferung über Nacht.“
Peter Klingauf Journalist in Augsburg
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