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Automatisierte Systeme versprechen Zeitgewinn

Messe Südblech: Blechbearbeiter-Treff mit stetem Wachstumstrend
Automatisierte Systeme versprechen Zeitgewinn

Das Angebot der Messe Südblech wächst stetig: Über 550 Aussteller – rund ein Drittel mehr als 2002 – präsentieren in Sinsheim ein breites Spektrum an Maschinen, Werkzeugen und Peripheriesystemen zur Blechbearbeitung.

Von unserem Redaktionsmitglied Dr. Bernhard Reichenbach bernhard.reichenbach@konradin.de

Die Messe Südblech, die vom 31. März bis zum 3. April in Sinsheim stattfindet, entwickelt sich zu einem echten Branchentreff der industriellen und handwerklichen Blechbearbeitung in Deutschland und darüber hinaus. Unter dem Signet „Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung und Fügetechnologie“ ist sie in nur sechs Veranstaltungsjahren zu einer Muss-Veranstaltung für Fachbesucher aus Süddeutschland, der Schweiz, Österreich und dem nahen Osteuropa geworden.
Über 550 (+ 32 %) Unternehmen zeigen auf einer Nettofläche von mehr als 15 000 m² (+ 29 %) in fünf von sechs Hallen der Messe Sinsheim ein breites Angebot aus allen Gebieten der Blechbearbeitung. Es reicht von Maschinen und Werkzeugen bis zu Peripherie- und Materialflusssystemen. Stark vertreten sind auch die Anbieter von Spezial-Software für die Blechbearbeitung sowie Dienstleister aus unterschiedlichen Bereichen. Nach knapp 10 000 Besuchern zur Südblech 2002 rechnet der Veranstalter, das Frickenhausener Messeunternehmen P. E. Schall GmbH, in diesem Jahr mit 12 000 bis 13 000 Interessenten.
Die Südblech versteht sich als Prozessketten-Fachmesse, die mehr bietet als Hard- und Software. So stellt beispielsweise das täglich in Halle 5, Stand 5.308, stattfindende Aussteller-Forum eine praxisnahe Info-Plattform dar, auf der Aussteller aus unterschiedlichen Bereichen in zahlreichen Vorträgen ihre Verfahren, Innovationen und Anwender-Erfahrungen präsentieren.
Ein weiteres Highlight ist der am 2. April stattfindende Laser-Cut-Workshop, eine Informationsveranstaltung, zu der das Stahlserviceunternehmen Hahn und Keller GmbH, Neuhausen, gemeinsam mit der Thyssen-Krupp Stahl AG, Duisburg, und der Trumpf Werkzeugmaschinen GmbH & Co. KG, Ditzingen, einlädt. Behandelt werden die Themen „Werkstoffe und Abmessungen“, „Bleche für das Laserschneiden“ und „Laserschneidmaschinen für die Blech- und Rohrbearbeitung“.
Die Thyssen-Krupp Stahl AG veranstaltet am 2. April einen weiteren Informations-Treff, zu dem über 300 Teilnehmer erwartet werden. Themen wie „Stahlprodukte und Profile für den Hochbau“, „Feuerresistente Stahlwerkstoffe“, „Farbige Profile und Bleche für den Hochbau“ sprechen nicht nur Architekten, Baufirmen und Metallbaubetriebe, sondern auch Schneid- und Biegetechnik-Dienstleister an.
Stanzen/Schneiden
Zu den interessantesten Produkt-Neuheiten der Südblech gehört wohl die kompakte Wasserstrahl-Schneidanlage Jet Cut Integral 1515 der Jet Cut Systems AG, Rotkreuz/Schweiz (Halle 2, Stand 2.107). Da die zugehörige 3800-bar-Hochdruckpumpe in die Portal-Anlage integriert ist, benötigt diese wenig Stellfläche. Das System, das Einzelstücke und Serien wirtschaftlich und präzise schneiden soll, lässt sich nach dem Motto „plug and cut“ einfach und schnell installieren. Laut Anbieter ist die Anlage kostengünstig in Anschaffung, Betrieb und Unterhalt. Sie ist in verschiedenen Abmessungen bis zu einem Arbeitsbereich von 2000 mm x 4000 mm erhältlich und kann mit einem oder mehreren Schneidköpfen bestückt werden.
Erstmals auf einer internationalen Messe zu sehen ist die Stanzmaschine Trumatic 3000 Rotation der Trumpf Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG. Neue Werkzeuge und der Einsatz der Rolltechnik machen die in Halle 6, Stand 6.304, gezeigte Einrichtung besonders vielseitig: Konturen ohne Nibbelmarken, Laschen, Gewindeformungen, Signaturen und Umformungen lassen sich in einer Aufspannung einbringen. Eine integrierte Schmierung für die Blechunterseite reduziert den Verschleiß der Umformwerkzeuge.
Dank maschineller Blechpositionierung sollen die Stanzmaschinen HP 750, HP 1000 CNC-Z und HP 1250 CNC-Z der Indumasch GmbH & Co., Siegen, praktisch automatisch fertigen (Halle 6, Stand 6.200). Laut Hersteller steigert die rotierende Multitool-Technik den Automationsgrad und die Produktivität zusätzlich. Dabei können in einem Arbeitsgang – ohne Werkzeugwechsel – bis zu sechs verschiedene Tools bis 24 mm Durchmesser eingesetzt werden. Durch die Multitool-Rotation ist jedes Werkzeug drehbar. So sollen außer dem Platinenwechsel alle Arbeitsgänge wie Blechpositionierung, Nibbeln komplex verwinkelter Konturen und Trennschnitte mit verschiedenen Werkzeugen NCCAD-gesteuert und damit vollautomatisch in einem Schritt ablaufen können. Die Kombination verschiedener Bearbeitungsschritte zu einem Durchgang senkt die Rüstzeiten deutlich.
Dem Trend zu verstärkter Automation folgend, zeigt die Finn-Power GmbH, Hallbergmoos, in Halle 6, Stand 6.510, ihre Mittelformat-Stanz-Laserkombination LPE5 in Verbindung mit einem Be- und Entladeroboter. Der Portalroboter des Typs LSR, zu dem Belade- und Stapelwaggon, Rolltisch, Entladewaggon und -greifer sowie Sicherheitszaun gehören, nimmt mittels Saugern die Platinen von einem Rohmaterialstapel auf und legt sie auf dem Maschinentisch ab. Nach dem Bearbeiten entnimmt er die Gutteile und transportiert sie zu frei programmierbaren Stapelplätzen. Die aktiven Saugnapfzonen des Manipulators können entsprechend der Teilegröße in unterschiedlichen Zonen in X-Richtung und in unterschiedlicher Breite in Y-Richtung programmiert werden.
Umformen
In Halle 6, Stand 6.613, präsentiert GWF Mengele Werkzeugmaschinen, Waldstetten, seine Automatikpresse: eine hydraulische Zweizylinder-Gesenkbiegemaschine mit programmierbarem automatischem Werkzeugwechsel über Paternoster-Wechsler. Sie soll hohe Produktivität, Flexibilität und gleichbleibende Präzision verbinden. Bis zu fünf an der Oberwange bereitgehaltene Stempel werden nach Vorwahl in der Steuerung abgerufen und in weniger als 5 s zwischen den einzelnen maßgenauen Presshüben automatisch positioniert. Zusammen mit den Unterwerkzeugen in einer Schiebematrize können in Sekunden Werkzeugpaarungen gebildet werden. Komplexe Profile sollen meist ohne kostenintensive Zwischenablage zeitsparend und genau herzustellen sein, die Umformzeit soll um bis zu 60 % sinken.
Eine Gesenkbiegemaschine ohne NC für kleine Blechteile zeigt die Kärcher GmbH, Zell u. A., in Halle 1, Stand 1.501. Kleinteile braucht der Anwender nun nicht mehr mit einer großen und im Stundensatz teuren Presse mit hoher Antriebsleistung zu bearbeiten. 160 kN Presskraft reichen für Bleche bis 4 mm Dicke bei 500 mm Biegelänge aus. Durch die spezielle Konstruktion des Stößels lassen sich auch U-Profile mit sehr hohen Schenkeln biegen – also Teile, die kaum mit einer Schwenkbiegemaschine gefertigt werden können. Dank der pneumatischen Werkzeugspannung ist die Maschine schnell umzurüsten.
Viele Biegeaufgaben erfordern einfache, kostengünstige Maschinen, die sich schnell für verschiedene Arbeiten einrichten lassen. Dem soll die Horizontalbiegemaschine 120 HE der Stierli Bieger AG, Sursee/Schweiz, entsprechen (Halle 6, Stand 6.303). Laut Hersteller biegt sie Flacheisen bis 300 mm x 25 mm Querschnitt und Gasrohre bis 4″ Außendurchmesser formgenau. Darüber hinaus eignet sie sich zum Richten von Profilen. Die mit Schnellspannwerkzeugen ausgerüstete Maschine ist schnell und einfach umzurüsten und soll Groß- und Kleinserien sowie Einzelstücke wirtschaftlich bearbeiten.
Weitere auf der Messe Südblech vorgestellte Produktinnovationen finden Sie in unserem Service-Teil ab Seite 65.
Dank pneumatischer Werkzeugspannung ist das Umrüsten rasch erledigt
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