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Automatisierungstechnik macht aus Folien Taschen

Aus einer Hand: Vom Not-Aus-Schalter bis zum Bedienterminal
Automatisierungstechnik macht aus Folien Taschen

Die Produktion von Folien ist eine komplizierte Angelegenheit. Das klappt reibungslos, wenn alle Automatisierungskomponenten zusammen passen. Stammen sie aus einer Hand, lässt sich das Ziel leichter realisieren, wie das Beispiel einer Folienkonfektionieranlage zeigt.

Christine Reiff und Dietrich Homburg sind Fachjournalisten in Stutensee

Das Troisdorfer Familienunternehmen Renotec GmbH gilt als Spezialist für Konstruktion, Herstellung und Service von Kunststofffolien-Verarbeitungsmaschinen. Auf Basis eines modularen Anbausystems wurde jetzt die universell einsetzbare Folienkonfektionieranlage Renobag mit sieben Servoantrieben entwickelt, die Anwender dank zahlreicher Zusatzaggregate für unterschiedliche Einsatzbereiche nutzen können. Flach- und Schlauchfolien, Papier oder Laminate werden zu Beuteln, Säcken und Taschen verarbeitet.
Diese Ausbaumöglichkeiten verlangten ein Automatisierungskonzept, das sich ebenfalls an unterschiedliche Aufgabenstellungen und Anforderungen anpassen lässt. Die Komponenten hierfür kaufte Eddy Mundorf bei dem Automatisierungsunternehmen Omron Electronics GmbH in Langenfeld.
Der Renotec-Geschäftsführer konnte zum einen auf positive Erfahrungen in der Vergangenheit verweisen, zum anderen bietet Omron viele Automatisierungskomponenten aus einer Hand und mit dreijähriger Gewährleistung an. Das Spektrum reicht vom Netzteil und Not-Aus-Schalter über Temperaturregler und Relais bis hin zu Servoantrieben und Bedienterminals. Die Komponenten sind kompatibel, kommunizieren über einen schnellen internen Bus mit dem übergeordneten Steuerungs- oder Automatisierungssystem.
Ein Beispiel dafür sind die Steuerungen der Sysmac-Serie, die in unterschiedlichen Ausbaustufen von der einfachen Regelung bis zur komplexen Prozesssteuerung alle industriellen Steuerungs- und Überwachungsanwendungen abdecken. „Darüber hinaus hilft uns das baugruppenbasierte System mit seiner breiten Palette analoger und digitaler Baugruppen auch Platz und Kosten zu sparen“, erläutert Eddy Mun-dorf. Außerdem ist die PC-gestützte Programmierung einfach und praxisgerecht. „Einzelne Funktionsblöcke beispielsweise können wir einfach in ein Fenster einfügen, wie in ein Flussdiagramm“, so der Renotec-Geschäftsführer. Insgesamt 70 verschiedene Programmblöcke wie PID-Regler, Vision-Systeme, Motion-Controller oder Sensoren werden angeboten. Sämtliche Programme lassen sich komfortabel über Flash-Prom sichern, nicht nur wie sonst oft üblich mit Hilfe von Back-up-Batterien.
Auch die Kommunikation mit der angeschlossenen Peripherie ist schnell und unkompliziert. Daten können mit Hilfe von Protokollmakrofunktionen ausgetauscht werden, so dass zeitaufwendige Programmierungen für die Kommunikation in der SPS überflüssig sind.
„Außerdem profitieren wir von der sehr schnellen Kommunikation. Die Maschine ist ausgelegt für bis zu 450 Takte pro Minute, wobei immer alle Programmschritte abgearbeitet werden müssen. Da genügen die extrem kurzen Zykluszeiten bei der steuerungsinternen Befehlsverarbeitung nicht, auch die Kommunikation muss entsprechend schnell sein,“ ergänzt Mundorf. Die abzuwickelnden Programme sind dabei recht komplex und viele Regelkreise müssen abgearbeitet werden. Positioniert für die weiteren Bearbeitungsschritte wird die zu verarbeitende Folie mit oder ohne Druckbild, beispielsweise aufgrund des Kontrastes oder der Lesedaten der Fotozelle. Anhand des Druckbildes oder der Druckmarke wir die Folie positioniert und exakt zu der eingestellten Schweiß- und Trennposition gebracht. Die Folienkonfektionieranlage arbeitet deshalb ausschließlich mit reaktionsschnellen Servoantrieben. Die Antriebe zum Schweißen, Schneiden oder Abschlagen sind dabei mit einer zusätzlichen Bremse ausgerüstet. Die passenden Servoregler und Motion-Controller sorgen für ein präzises Ansteuern und Synchronisieren der einzelnen Achsen.
„An den Motion Controllern von Omron schätzen wir vor allem ihre Multitasking-Fähigkeit. Jeder von ihnen kann bis zu vier reale oder virtuelle Achsen steuern. Vier Tasks plus ein Interface-Task werden dabei gleichzeitig abgearbeitet“, hebt Mundorf hervor. Die Erstellung des jeweiligen Bewegungsprogramms ist mit der leicht verständlichen Basic-Sprache einfach, ebenso Entwurf, Installation und Inbetriebnahme der Antriebslösung. Bei den komplexen Steuerungsabläufen ist auch die Mensch-Maschine-Schnittstelle ein Thema. Hier fiel die Wahl auf ein Touch-Screen-Terminal der Serie NS mit einem 10-Zoll-LCD-Bildschirm. Die Terminals unterstützen den Uni-Code-Zeichensatz und ermöglichen so den Betrieb mit den verschiedensten Zeichensätzen. Ein Vorteil, vor allem wenn Maschinen ins Ausland exportiert werden sollen. Denn im Prinzip lassen sich sogar kyrillische und japanische Zeichen gleichzeitig darstellen. Die hohe Leuchtkraft der Bildschirme und der große Betrachtungswinkel sorgen dafür, dass der Bediener selbst bei eher ungünstigen Lichtverhältnissen sicher mit dem Terminal arbeiten kann.
Wie bei allen anderen Automatisierungskomponenten legte der Hersteller auch bei den Terminals großen Wert auf einfache und praxisgerechte Programmierung. Animationen, automatische Datenübertragung und andere Prozesse beispielsweise können durch Makros gesteuert werden. Dank der integrierten Rechenleistung lassen sich problemlos individuelle und sehr komplexe Bedienoberflächen erstellen, wie sie sonst nur mit einem leistungsfähigen Industrie-PC möglich waren. Außerdem sind die flachen und leichten Terminals gut in die Maschinenumgebung integrierbar. Da sie serienmäßig die Anforderungen der Schutzart IP67 erfüllen, steht auch dem Einsatz unter erschwerten Umgebungsbedingungen nichts im Wege. „Für uns ist es ein wichtiges Verkaufsargument, dass wir in unseren Maschinen Automatisierungskomponenten aus einer Hand anbieten und das von einem Hersteller, der nicht nur in technischer Hinsicht überzeugt, sondern auch in puncto Qualität und Service keine Wünsche offen lässt“, so Mundorf abschließend.
Dank Multitasking lassen sich viele Achsen ansteuern
Flache und leichte Terminals lassen sich gut integrieren
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