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Beim Installieren geht’s um Sicherheit und Sekunden

Rohrverschraubungen: Umformmaschinen beschleunigen Montage
Beim Installieren geht’s um Sicherheit und Sekunden

Der Markt für Umformmaschinen zum schnellen Verbinden von Rohrleitungen ist in Bewegung geraten. Immer mehr Anbieter machen Pionier- Hersteller Walterscheid das Revier streitig.

Von unserem Redaktionsmitglied Olaf Stauß olaf.stauss@konradin.de

Die Vorteile einer Rohrverbindung mit umgeformten Rohrenden liegen auf der Hand: Die Umformmaschine stattet die Rohranschlüsse mit der benötigten geometrischen Form aus und macht damit das Aufdrehen eines Schneidrings oder das Aufschweißen eines Schweißkegels überflüssig. Der Monteur muss nur noch – wie bei einer Schneidringverbindung – Verschraubungsstutzen und Dichtring von der einen Seite und Überwurfmutter von der anderen Seite zusammenführen und anziehen. Er spart viel Zeit durch die kalt aufgeformte Rohrend-Geometrie. Dies macht sich besonders gegenüber einer Schweißverbindung bemerkbar, bei der die Rohre vor- und nachbehandelt und die Schweißnähte geröntgt werden müssen. Demgegenüber senkt die Umform-Methode die System- und Prozesskosten und senkt die Gefahr von Montagefehlern.
1995 hat die Walterscheid Rohrverbindungstechnik GmbH, Lohmar, diese Technik unter dem Namen Walform als erste formschlüssige Rohrverbindung auf den Markt gebracht. Damals reagierten die Anwender äußerst skeptisch. „Die Einführung war ein langer Weg“, sagt Marketingleiter Uwe Dossow. „Doch inzwischen haben wir 400 Maschinen verkauft, und die Kunden setzen das System mit großer Zufriedenheit ein.“ 2001 optimierten die Lohmarer ihre Verbindungsgeometrie und nannten sie Walform plus. Seither liege das Anzugsmoment „bei 35 Prozent des Montagemoments einer herkömmlichen Schneidringverschraubung“, resümiert Dossow. Für die Dauer des Formprozesses gibt er nur 5 bis 8 s an. Die Maschinen böten kürzeste Montage-Taktzeiten. Und um Edelstahlrohre umzuformen, sei lediglich ein anderer Werkzeugsatz nötig.
Dass Walterscheid mit dem Motto „Originaltechnik zahlt sich aus“ arbeitet und auf Erfahrungen in vielfältigen Einsatzgebieten von der Mobilhydraulik bis zum Pressenbau hinweist, zeigt schon, dass heute eine Vielzahl von Wettbewerbern um die Kunden wirbt. Gemeinsam ist den Systemen – zumindest den im Folgenden genannten –, dass sie Rohrdurchmesser von 6 bis 42 mm abdecken und Rohrdrücke bis 800 bar ermöglichen (und somit über die Forderungen der DIN 2353 hinaus gehen).
Der erste Verfolger im Wettbewerb ist die Parker Hannifin GmbH, Bielefeld. Die Tube Fittings Division entwickelte 1993 eine aufsehenerregende, weichdichtende Schneidringverschraubung, die „den Markt umkrempelte”, wie Unit-Manager Bernd Schmehl sagt. Auf dieser Technologie baute Parker nun auch die Umform-Lösung EO2-Form auf: Sie verwendet denselben patentierten Dichtring wie die Schneidringverbindung, so dass der Anwender bei beiden Technologien auf die gleichen Elemente zurückgreifen kann. Der patentierte Dichtring besteht aus einem metallischen Stützring mit einem aufvulkanisierten Elastomerring, der bei der Montage große Toleranzen ausgleichen können soll.
Als einen weiteren Vorteil verbucht Parker Hannifin für sich, dass die EO2-Umformmaschine als „mobiles Workcenter“ mit Rollen zu haben ist. Öffnet der Monteur die Tür des Magazinkastens, findet er dort sämtliche, eventuell benötigten Werkzeuge vor. Devise: Der Werker soll vor Ort über einen kompletten Arbeitsplatz verfügen, um bei der Rohrleitungsinstallation flexibel handeln zu können.
Walterscheid hingegen nennt als Alleinstellungsmerkmal, dass die Walform-plus-Maschine MEG-WF3/BO zusätzlich Bördelflansche für große Durchmesser bis 101,6 mm herstellen kann (wenn die Rohrdurchmesser 42 mm überschreiten). Dazu sei nur der Werkzeugsatz auszutauschen.
Einer der Newcomer unter den Anbietern ist die Eifeler Maschinenbau GmbH. Die Euskirchener haben kürzlich ein eigenes Umformsystem entwickelt, das im Gegensatz zu den traditionellen Lösungen zu einer kraftschlüssigen Rohrverbindung führt. Immerhin: Eine Anlage ist schon verkauft. Dieses „FS“-System formt das Rohrende kegelförmig an – ähnlich der Kontur eines Schweißkegels. „Die Systemkosten liegen höchstens bei 50 Prozent im Vergleich zum Schweißen“, schätzt Martin Feist vom technischen Vertrieb. Die umkomplizierte kegelige Geometrie erfordere eine vergleichsweise geringe Umformkraft. Und daraus erwachse ein weiterer Vorzug: „Unser System deckt die komplette Durchmesserreihe in Stahl und Edelstahl ab.“
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