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Benotung entscheidet über Auftragsvergabe

Rating als Teil der Lieferantenbewertung
Benotung entscheidet über Auftragsvergabe

Benotung entscheidet über Auftragsvergabe
Rating versetzt Zulieferer in die Lage, aus einer Stärken-Schwächen-Analyse Verbesserungspotenziale abzuleiten (Bild: Mahle)
Automobilhersteller unterziehen ihre Zulieferer mehr und mehr einem dreistufigen Bewer- tungscheck. Das darin enthaltene Rating sollten die Betriebe als Chance für sich verstehen.

Ulrich Koch ist Leiter Vertrieb der Prof. Dr. Schneck Rating GmbH, Reutlingen

Rating als Bewertungssystem hat sich in kurzer Zeit in Deutschland zu einem wichtigen Element in der Kunden-/Lieferantenbeziehung entwickelt. Auslöser war einmal mehr die Automobilindustrie, die über die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens dessen Lieferfähigkeit abprüft. Die Gründe für diese Vorgehensweise liegen erkennbar auf der Hand, denn die Zahlungsfähigkeit eines Lieferanten, von denen Automobilhersteller oder große Zulieferer abhängig sind, bedeutet ein nicht zu unterschätzendes Risiko für den Abnehmer, das es zu betrachten gilt.
So prüft diese Gruppe von Unternehmen die finanziellen Risiken bei jenen Lieferanten ab, mit denen längerfristige Lieferverträge eingegangen, bestimmte Einkaufsvolumina überschritten werden oder die hinsichtlich ihrer technologischen Kompetenz nicht kurzfristig austauschbar sind.
Der Verband der Automobilinustrie e. V. (VDA) hat das Thema Rating vor zwei Jahren auf die Branche adaptieren lassen. Dies erfolgte durch die Reutlinger Prof. Dr. Schneck Rating GmbH und deren Rating-Software R-Cockpit. Zwischenzeitlich wurde diese Software vom VDA als Standard bei der Lieferantenbewertung definiert, bei welchem die Hersteller und großen Zulieferer der Branche die Rating-Note auf der Basis des Rating-Tools akzeptieren und in ihren Risikomanagementsystemen aufnehmen.
Aktuell zu beobachten ist, dass sich bei der Lieferantenbewertung in der Automobilindustrie eine Dreistufigkeit im Bewertungsprozess herauskristallisiert hat, bei der die Wichtigkeit des Lieferanten mit den Kosten für den Erhalt der Information über die finanziellen Risiken zusammenhängt. In der ersten Stufe werden meist Auskünfte über die Lieferanten angefordert, wie etwa von D&B, deren Duns-Nummer Grundlage für alle Bestellaufträge in der Automobilindustrie ist. Dies stellt eine preiswerte Möglichkeit dar, über alle Lieferanten Informationen zu erhalten. Bereits diese erste Stufe mit Rating-Noten zu versehen, wird aktuell von vielen Unternehmen gefordert.
In einer zweiten Stufe beauftragen die Unternehmen meist Rating-Agenturen, die Bilanzen der nationalen und internationalen Lieferanten anfordern und diese fachkundig auswerten. Durch die Analystenprüfung erhält der Auftraggeber eine qualitativ hochwertige Auswertung, die in einen mehrseitigen Bericht mündet.
Für bedeutende oder besonders kritische Lieferanten erstellen Rating-Agenturen im Auftrag auch Rating-Gutachten, in welchen neben der Analyse der Bilanzen das Management hinsichtlich seiner inneren und äußeren Struktur durch Interviews vor Ort befragt wird. Dies stellt die höchste Informationsstufe in dieser Dreistufigkeit an Lieferantenbewertung dar, aber auch die höchsten Kosten.
Dementsprechend sollten Unternehmen ein Rating nicht als notwendiges Übel, sondern als Chance für sich verstehen und aktiver mit Rating umgehen. In wenigen Jahren werden Aufträge nur dann erteilt werden, wenn gleichzeitig die Rating-Note vorliegt, nicht nur in der Automobilindustrie.
Aktiverer Umgang mit Rating erhöht Chancen

Rating-Praxiswissen aus erster Hand

7. Zulieferertag Baden-Württemberg

Rating ist eines der Schwerpunktthemen auf dem 7. Zulieferertag Automobil Baden-Württemberg. Die Veranstaltung am 23.11.2005 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart ist Kernbaustein einer Zulieferinitiative, die das Wirtschaftsministerium des Landes vor sechs Jahren ins Leben gerufen hat.
Ziel des vom RKW Baden-Württemberg organisierten Treffs ist es, die mittelständischen Zulieferunternehmen in der Automobilindustrie zu stärken. In parallelen Veranstaltungen stellen Experten aus Praxis, Wissenschaft und Politik Entwicklungen und Trends vor. Die von Prof. Ottmar Schneck moderierte Rating-Session erörtert Themen wie:
  • Einführung eines Lieferanten-Rating-Systems
  • Rating – Teil des Risikomanagements bei der Lieferantenauswahl
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