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Berater kann Aufwand schnell abschätzen

Nachrüsten von Sicherheitseinrichtungen für Pressen
Berater kann Aufwand schnell abschätzen

Berater kann Aufwand schnell abschätzen
Jetzt ist sie mit Schalttableau und verdecktem Ein-Taster versehen und erfüllt damit die Vorschriften (Bild: Ambold)
Die in nationales Recht umgesetzten EG-Richtlinien für Maschinen zwingen viele Unternehmer, die Sicherheitseinrichtungen ihrer Pressen zu modernisieren. Der Technische Aufsichtsdienst Erfurt hilft Betreibern, die jeweils erforderlichen Maßnahmen festzulegen.

Pressen zählen zu den gefährlichen Maschinen. Für sie gelten deshalb besonders hohe Sicherheitsanforderungen.

Die Maschinenrichtlinie (89/392/ EWG) und die Arbeitsmittel-Benutzungsrichtlinie (89/655/EWG) sollen vorhandene Anlagen sicherer gestalten. Sie mußten bis zum 31. Dezember 1992 in nationales Recht umgesetzt werden. Obwohl die Übergangsfristen zum 30. Juni 1998 ausgelaufen sind, existieren über den tatsächlichen Stand der Umsetzung keine zuverlässigen Angaben. Es ist davon auszugehen, daß noch eine ganze Reihe älterer Pressen im Einsatz ist, die nicht den gültigen Sicherheitsvorschriften entspricht.
Das Bewerten der Gefahren und der – auch wirtschaftlich – besten Abhilfe, erfordert eine große Sachkenntnis. Viele Betreiber sind damit überfordert. Sie haben jedoch die Möglichkeit, fachliche Beratung in Anspruch zu nehmen.
Um das Nachrüsten des vorhandenen Maschinenbestands wirkungsvoll zu unterstützen, hat der Technische Aufsichtsdienst Erfurt der Süddeutschen Metall-Berufsgenossenschaft Betriebsberatungen eingeführt. Diese sollen sich wesentlich von den üblichen Revisionsbesuchen mit anschließendem Beanstandungsprotokoll unterscheiden.
Grund für diese Vorgehensweise: Nachrüstungen lassen sich schneller umsetzen, wenn den Pressenbetreibern konkrete Möglichkeiten genannt werden, wie sie Gefahrenquellen beseitigen können. Eine Liste mit sachkundigen Nachrüstungsfirmen hilft, in kurzer Zeit Angebote einzuholen und die anfallenden Kosten zu kalkulieren. Schon die Angabe von Pressentyp, Hersteller, Typbezeichnung, Preßkraft, Kupplungs- und Bremsenart sowie Baujahr ermöglichen fachkundigen Beratern in vielen Fällen, den Aufwand schnell abzuschätzen oder auf sichere Werkzeuge und Schutzeinrichtungen sowie deren Vor- und Nachteile hinzuweisen.
So verbessern geschlossene Werkzeuge zwar die Sicherheit von Pressen, sie sind jedoch nur eingeschränkt einzusetzen – auf solchen Anlagen werden vorwiegend flache Teile produziert und Schneidarbeiten durchgeführt. Ein gesteuerter Schutzschirm ermöglicht vielseitige Anwendungen, wegen der oft einfachen elektrischen Ausrüstung von Pressen läßt er sich jedoch schwieriger realisieren. Es werden Schaltschränke für die elektrische und pneumatische Steuerung der Schutztüren einschließlich der zugehörigen Zylinder und Schalter benötigt. Zudem sinkt die Zahl der Einzelhübe, die genutzt werden kann, abhängig von der Schutztür-Bewegung und dem Stößelstillstand im Totpunkt.
Vor der Entscheidung, eine gebrauchte Presse nachzurüsten, sollten die anfallenden Kosten mit den erforderlichen Investitionen für eine neue Maschine verglichen werden. Neue Pressen sind oft produktiver und erfüllen die aktuellen Sicherheitsvorschriften. Entscheidet sich ein Unternehmen trotzdem, seine gebrauchten Maschinen aufzurüsten, sollte zum Beispiel auch geprüft werden, ob alle Lager spielfrei, die Hydraulikzylinder dicht oder Kupplungen und Bremsen verschlissen sind. Der erforderliche Nachrüstungsumfang kann in einer protokollierten Bewertung zwischen dem Berater und dem Betreiber abgestimmt werden.
Neumaschinen und aufgearbeitete Maschinen, die vom Betreiber erworben werden, benötigen nach Anhang IV der Maschinenrichtlinie eine sogenannte Konformitätserklärung, die nur zugelassene und unabhängige Prüfer erstellen dürfen.
Das Einhalten der aktuellen Normen und Richtlinien beim Nachrüsten von Altpressen kann auch von dem sachkundigen Serviceunternehmen bestätigt werden, das die Arbeiten durchgeführt hat. Voraussetzung dafür: Die Presse muß vor dem 31. Dezember 1992 erstmals in Betrieb gekommen sein und sich bereits vor dem Umrüsten im Besitz des Betreibers befunden haben. hw
Pressensicherheit: Das kann verbessert werden
Gesenkbiege- und hydraulische Ein- und Zweiständerpressen
Absichern der Kolbenunterseite durch zusätzliche Ventile
Eigenkontrolle und Überwachen der Stellung durch Zweikanal-Ansteuerung
Integriertes Meßgerät für die Nachlaufzeit oder Anschlußbuchse für externes Meßgerät
Optische Fehleranzeige für wichtige Ventile und Stelleinheiten
Rohre auf der Kolbenunterseite sicher verschrauben
Exzenter-, Kurbel- und Spindelpressen
Überlastkontrolle
Neue Geräte, um die weg- und/oder kurbelwinkelabhängigen Steuersignale zu verarbeiten
Pressensicherheitsventile verändern oder austauschen
Elektrische Steuerung mit zwei-kanaliger Signalverarbeitung und Selbstüberwachung
Überlaufkontrolle im oberen Totpunkt
Überwachen pneumatischer Steuerungen
Für alle genannten Pressen gilt:
Zwangsgeführte Kontakte
Zweihandschaltung, die nur bei gleichzeitiger Betätigung auslöst
Ausschalteinrichtung mit Einrücksperre und abschließbarem Hauptschalter
Wahlschalter für Betriebs- und Einschaltarten als Schlüsselschalter
Erstmessen von Nachlaufzeit, Sicherheitsabstand
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