Wertschöpfungssysteme kombinieren verschiedene Management- und Verbesserungskonzepte. Wie das Beispiel SEW zeigt, sind die Ergebnisse beachtlich, wenn das System konsequent umgesetzt wird.
Ein Wertschöpfungssystem erfolgreich eingesetzt hat die SEW Eurodrive in Bruchsal. Die Ergebnisse können sich sehen lassen:
- Produktivität bis zu 40 % gesteigert,
- Bestände und Durchlaufzeiten um 50 % reduziert,
- Pro Workshop bis zu 750 000 Euro pro Jahr eingespart.
Die systematische Umsetzung wirkt sich auf der Kostenseite und bei der Leistungsfähigkeit aus. Die Verbesserungen schlagen sich in erster Linie in einer höheren Flexibilität und Wandlungsfähigkeit nieder, durch die kurze Lieferzeiten und kurzfristige Programmänderungen möglich werden.
Im Laufe der 90er-Jahre haben die produzierenden Unternehmen unter dem Titel Lean Production eine Vielzahl innovativer Lösungen realisiert: Gruppenarbeit, KVP, Just in Time, Pull-Prinzipien. Daraus resultierten beträchtliche Verbesserungen. Aber oftmals wurde das Ziel höchste Qualität bei gleichzeitig höchster Produktivität nicht erreicht: Umsetzungen verliefen in der Praxis im Sand, Lösungen passten nicht zusammen oder wurden vom Management oder den Mitarbeitern nicht angenommen. In vielen Unternehmen ist es inzwischen zu Ermüdungserscheinungen auf dem Gebiet organisatorischer Innovationen gekommen.
Diese Schwächen versuchen so genannte Wertschöpfungssysteme auszuräumen. In ihnen werden Einzelkonzepte zu einem Gesamtsystem zusammengeführt. Nicht neue Konzepte oder Moden stehen im Vordergrund, sondern die Implementierung bewährter Methoden. Die Unternehmen müssen nicht nur ihre Produktionsabläufe, sondern auch ihre Geschäftsprozesse in der Wertschöpfungskette stabilisieren.
Mit dem SEW-Wertschöpfungssystem werden einheitliche Standards für Methoden und Abläufe vorgegeben, um vom Wissen anderer zu profitieren und an anderen Standorten das Rad nicht neu erfinden zu müssen. Damit können die im Unternehmen vorhandenen „Best Practices“ weltweit identifiziert und flächendeckend eingeführt werden. Die wichtigsten Abläufe und Schnittstellen in den wertschöpfenden und administrativen Bereichen werden auf ihre Effizienz überprüft. Sind die Prozesse richtig ausgelegt, gestaltet und ausgereift? Funktioniert der Informationsfluss? Die Ergebnisse von Geschäftsprozess-Audits bilden die Grundlage, um Abläufe ständig zu verbessern.
Mit dem SEW-Auditsystem werden die fünf Gestaltungsprinzipien des Wertschöpfungssystems in allen Organisationseinheiten auditiert. Zu diesem Zweck wurden ein Auditfragenkatalog erstellt, Standards und Lösungsansätze gesammelt und ein Schulungskonzept zur Anwendung erarbeitet. Die Visualisierung der Auditergebnisse erfolgt in Form einer so genannten Auditspinne. Sie kann Zielwerte und Ergebnisse aufnehmen und plakativ wiedergeben.
Johann Soder Geschäftsleiter Produktion, SEW-Eurodrive GmbH & Co. KG, Michael Hahn Staufen AG, Bad Boll
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