Der deutsche Peoplesoft-Statthalter Stefan Höchbauer will dafür sorgen, dass das Geschäft mit Mittelstandskunden in Fahrt kommt. Standardlösungen für einzelne Branchen sollen zusätzliche Erlöse einspielen und die deutsche Landesgesellschaft auf Platz zwei der europäischen Peoplesoft-Töchter hieven.
Das Startzeichen hat Stefan Höchbauer auf der Kundenkonferenz seines Dienstherrn in New Orleans erhalten: Noch im ersten Quartal des kommenden Jahres kann der Deutschland-Chef der amerikanischen Peoplesoft Inc. auch mittelständischen Anwendern Offerten unterbreiten.
Hierzulande war der Standardsoftware-Anbieter aus Pleasanton/Kalifornien nur auf die Großen der Wirtschaft wie etwa Daimler-Chrysler oder Lufthansa fokussiert – aktuell mehr als 100 Großkunden nennt der General Manager denn auch „eine ermutigende Basis“. Für Anwender aus dem Mittelstand will Peoplesoft jetzt vorkonfigurierte Softwarepakete, sogenannte „Accelerated Solutions“, schnüren.
Wachsen mit Branchenpaketen für den Mittelstand
Kein Hehl macht Stefan Höchbauer daraus, dass er dabei den gehobenen Mittelstand im Auge hat. Auf Unternehmen „mit einem Jahresumsatz von mindestens 150 Mio. Euro“ zielt das Angebot. Der Einzelhändler um die Ecke gehöre sicherlich nicht dazu, verdeutlicht der ehemalige Roland-Berger-Berater. Noch steht nicht fest, welche Branchenpakete geschnürt werden. Laut Höchbauer soll dies bis Jahresfrist entschieden werden. Fest steht aber, dass die Mittelständer ihre Geschäftsprozesse mit einer Peoplesoft-Komplettlösung zu einem Festpreis innerhalb von 90 Tagen optimieren können.
Zwar sind die Kalifornier stark präsent im Managen der Kundenbeziehung (CRM) und des Personalwesens (HRM), wo sie sich mit ihren Lösungen als Weltmarktführer sehen. Doch zunehmend planen sie laut Höchbauer „stärker Software für die gesamte Wertschöpfungskette anzubieten“. Hinzu kommt: Mit neuen, auch über Partner laufende Vertriebsaktivitäten will der Münchener Manager ein Wendemanöver einläuten.
Dass Höchbauer jetzt seine Fähigkeiten als Wachstumstreiber beweisen muss, kommt nicht von ungefähr. Spätestens in 18 Monaten soll eine für den deutschen Markt erdachte Strategie Früchte tragen. Derzeit rangiert die deutsche Peoplesoft GmbH in Europa auf Rang drei – hinter den Schwestergesellschaften in Großbritannien und Frankreich. Um Platz zwei zu erobern, muss Stefan Höchbauer mit kräftigem Wachstum aufwarten. dk
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