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Chinas Innovationsstrategie: Chance für Schutzrechte

AuslandsmÄrkte
Chinas Innovationsstrategie: Chance für Schutzrechte

Chinas Innovationsstrategie: Chance für Schutzrechte
Dr. Ulrike Tagscherer leitet die Abteilung Business Development Asia der Münchner Fraunhofer-Gesellschaft. Als China-Expertin ist sie auch selbstständig als Strategie- und Projektberaterin tätig (ulrike.tagscherer @sintelligence.de)
Am 9. Februar 2006 hat die chinesische Regierung ihren mittel- bis langfristigen Plan für die Entwicklung von Wissenschaft und Technologie veröffentlicht. Dieser Plan enthält für die Jahre 2006 bis 2020 die wichtigsten strategischen Ziele für Wirtschaft und Forschung in der VR China. Er konzentriert sich auf die Kernthemen, die die Zukunft des Landes ausmachen sollen, wie beispielsweise Produktionstechnologie, IT, Erschließung neuer Energien, Biotechnologien und andere.

Wirklich bemerkenswert ist dabei, dass der Bericht das Thema Innovation als eigenständiges Thema behandelt und auch für diesen Bereich klare Ziele definiert: So will die VR China bis 2020 die Nummer 5 bei den weltweiten Patentanmeldungen und wissenschaftlichen Veröffentlichungen sein. Ziel ist nicht mehr einfach nur der Technologieerwerb aus dem Ausland, sondern das Schaffen von eigenen Innovationen, die Entwicklung von Innovationsclustern in China und die Förderung von innovativen Wissenschaftlern und Führungskräften. Gleichzeitig soll damit die Abhängigkeit von ausländischer Technologie um mindestens 30 % reduziert werden.
Nun braucht diese Entwicklung bisher niemanden zu verängstigen, denn der Weg bis zu den beschriebenen Zielen ist weit, und die Probleme, die die VR China unterwegs zu bewältigen hat, sind so vielfältig und so schwerwiegend, dass berechtigte Zweifel angebracht sind, ob die Ziele überhaupt erreicht werden können.
Dennoch ist es dieses Thema wert, hier erwähnt zu werden: Weil die Beschlüsse der Regierung auch die chinesischen Unternehmen beeinflussen und damit mittel- bis langfristig spürbare Auswirkungen auf deutsche Unternehmen haben werden. Denn den chinesischen Unternehmen wird es bald nicht mehr reichen, Technologie aus dem Ausland zu kaufen. Sie werden sie weiterentwickeln, bestehende Lösungen verbessern und selbst neue entwickeln. Nach Aussagen von Experten wurden in direkter Folge des Berichts der Regierung im März 2006 die Verhandlungen über die Rechte an Forschungsprojekten spürbar schwieriger. Projektverhandlungen gerieten seitdem ins Stocken, weil der chinesische Partner nun unbedingt das Patent besitzen will, während er bislang mit der Lizenz zufrieden war.
Wenn sich diese Haltung durchsetzt, kann sich allerdings das Problem Nummer eins, an das die meisten Deutschen momentan bei China denken, schneller lösen als so manch ein Unternehmer denkt. Denn der Schutz des Geistigen Eigentums rückt ins Zentrum des Interesses chinesischer Unternehmen, sobald eigene Innovationen aus China kommen. Dann haben dortige Hersteller ein massives Interesse daran, sich ihre Technologien sowohl gegen Konkurrenz im eigenen Lande als auch gegenüber der ausländischen Konkurrenz schützen zu lassen.
Ab jetzt soll‘s das Patent sein, nicht mehr nur die Lizenz
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