Software | Veraltete Kalkulationsmethoden haben oft fatale Folgen: Auf lukrative Anfragen werden überhöhte Preise angeboten, Produkte voreilig aus dem Sortiment gestrichen. Die Software CalcStar sorgt dagegen für Transparenz und realistische Preise bei der Angebotskalkulation.
Joachim DangelmeyerJournalist in Ratingen
Kostendruck, Konkurrenz, Kalkulation – mit diesen drei Ks müssen sich die meisten Zulieferbetriebe der Automobilindustrie tagtäglich herumplagen. Doch während Konkurrenz und Kostendruck meist schwer zu beeinflussen oder zu steuern sind, haben es die Betriebe bei der Kalkulation selbst in der Hand, wie gut sie sich am Markt behaupten können. Zugleich machen sie aber auch hier häufig gravierende Fehler – mit fatalen Folgen: Da werden dann lukrative Anfragen wegen überhöhter Preisen abgelehnt oder voreilig Produkte aus dem Lieferprogramm gestrichen, weil der ermittelte kalkulatorische Gewinn offensichtlich zu gering ausfällt.
Meist ist in solchen Fällen die althergebrachte Zuschlagskalkulation auf Vollkostenbasis im Spiel, obwohl sie längst überholt ist. „Wer seine Angebotspreise bei preisumkämpften Produkten mit dieser traditionellen Methode ermittelt, geht ein enormes Risiko der Fehlkalkulation ein“, weiß der Mendener Unternehmensberater Peter Thielen aus Erfahrung. Das von ihm entwickelte Softwareprogramm CalcStar ermöglicht dagegen eine realistische Preisermittlung: Parallel zu der gewohnten Zuschlagskalkulation kann dieses Programm mit der deutlich aussagefähigeren relativen Deckungsbeitragsrechnung die Preisuntergrenze ermitteln. Darüber bietet die netzwerkfähige Kalkulations-Datenbank eine weitere Option: Statt mit prozentualen, linearen Gemeinkostenzuschlägen, die oft zu Preisverzerrungen führen, kann alternativ mit festen Prozesskosten kalkuliert werden, um so realistische Preise zu ermitteln, was die Chancen für Neuaufträge deutlich verbessert. Die erzielbaren Gewinnbeiträge pro Zeiteinheit und Menge lassen sich – sortiert nach Artikel- oder Kundengruppen – jeweils darstellen.
Das Kalkulationsprogramm kann neben einer Standardversion auch für spezifische Fertigungsverfahren eingesetzt werden: Stanzen und Umformen, Kunststoffspritzen, Druck- und Kokillenguss, Drahtbiegeteile, Sintern, Rohrbearbeitung, Oberflächenveredelung und Laserschneiden. Auch komplexe Baugruppen, deren Einzelteile aus unterschiedlichen Fertigungsverfahren stammen und in unterschiedlichen Losgrößen hergestellt werden, lassen sich mit CalcStar schnell und exakt berechnen. Deshalb wird die Kalkulationssoftware von Peter Thielen auch in zahlreichen Produktionsunternehmen erfolgreich eingesetzt.
Dirk Mühlhause, geschäftsführender Gesellschafter der Mühlhause GmbH (Stanz- und Umformtechnik) in Velbert und IBU-Vorstandsmitglied: „Das Programm ist für mein Projektteam mittlerweile ein unverzichtbares Mittel zum Erfolg.“ Die Unternehmen, die über ein transparentes und flexibles Kalkulationsverfahren verfügen und in der Lage sind, ihre einzelnen Produkte und betrieblichen Leistungen mithilfe aussagefähiger Kennzahlen zu beurteilen, besitzen einen deutlichen Vorteil beim Akquirieren in preisumkämpften Märkten.
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