Wie weit sich der Leichtbau mit Organoblechen und durch Schäumen treiben lässt, zeigte KraussMaffei auf der K: Es entstand ein Composite-Hohlkörper in 57 s Zykluszeit und eine geschäumte Waschmaschinenblende, die 35 % Gewicht einspart.
Auch mehrere Organobleche oder Tapes lassen sich einsetzen, um durch kombiniertes Thermoformen und Spritzgießen ein komplex gestaltetes Leichtbauteil zu fertigen. In diesem Prozess kann das Spritzgießen das Fügen übernehmen: Auf dem KraussMaffei-Stand wurde auf einer 3000-kN-Maschine „CX300-1000 Fiberform“ ein Organoblech aus einem Glasfaser-verstärkten Polyamid mit einem GF-verstärkten PA 6 mit 139 g Schussgewicht hinterspritzt. Im zweiten Schritt erhielt das Teil einen Deckel aus einem weiter eingelegten Organoblech.
Das Besondere ist das druckbeaufschlagte Inline-Fügen: Integrierte Infrarotstrahler aktivieren die Fügeoberflächen, damit die Verbindung entsteht. Gasinjektion hilft, die Hohlkörper-Struktur zu konsolidieren. Der Prozess könne so gestaltet werden, dass sowohl partielles Hinterspritzen als auch direktes Besäumen nacharbeitsfrei möglich werde, hieß es.
In großserientauglicher Zykluszeit von 57 s entstand, dank Zusammenarbeit mit Wirth Werkzeugbau, Lanxess und Bond-Laminates, ein Bauteil mit hoher Dimensionsstabilität und geringem Gewicht.
Außerdem wurde eine geschäumte Blende aus einem ASA/PC-Copolymer für Weiße Waren mit einem Schussgewicht von 127 g und rund 37 s Zykluszeit produziert – bei einer Gewichtseinsparung von 35 %. Dabei kam eine vollelektrische AX 130-750 CellForm mit integriertem Linearroboter LRX 50 zum Einsatz, die – eine Neuheit – mit einem MuCell-System ausgestattet ist. os
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